Düsseldorf Spatenstich für Kita der Sufisten

Düsseldorf · Anwohner äußern Kritik an den Ausmaßen des Gebäudes.

Düsseldorfs erste Kindertagesstätte in muslimischer Trägerschaft nimmt Gestalt an. Heute ist in Eller am Grünen Weg der Spatenstich für ein Projekt, das für Kinder aller Religionen offen sein will. Betreiber ist die weltweit auftretende MTO Shahmaghsoudi Schule, die zu den Sufisten gehört. Der Sufismus ist eine gemäßigte Strömung des Islam, unter anderem im Iran wurden deren Anhänger wegen ihres Glaubens verfolgt. Die Zentren der MTO Schulen liegen in Europa, Nordamerika und Australien. In Düsseldorf gibt es einen eigenen Verein, dem rund 200 Frauen und Männern angehören.

Eingeladen zum morgigen Spatenstich ist neben Bürgermeister Friedrich Conzen auch Dirk Sauerborn, der regelmäßig am Runden Tisch des Polizeipräsidenten für Düsseldorfs muslimische Vereine teilnimmt. Das Ziel der künftigen Kita, offen zu sein für alle Religionen und Weltanschauungen, findet der Kontaktbeamte gut. "Gerade angesichts der zugespitzten Debatte hoffe ich, dass in der Kita der liberalen Sufis ein Brückenschlag zwischen unterschiedlichen Milieus und religiösen Orientierungen möglich ist", sagt Sauerborn. Genau das hofft auch Maryam Balke vom MTO-Vorstand: "Wir möchten mit unserer Einrichtung einen Ort der gegenseitigen Verständigung schaffen." Davon, dass die Kita auch als "erster muslimischer Kindergarten Düsseldorfs" bezeichnet wird, hält sie nichts. Das lege nahe, dass die Verbreitung des Islams ein Motiv des Projekts sei. "Genau das ist aber nicht der Fall", sagt Balke.

Anwohner aus dem Gurkenland hinterfragen die Dimension des Gebäudes. "Wir wundern uns, dass einem so hohen Flachdachbau, der sich augenscheinlich nicht in die Bebauung einfügt, zugestimmt wurde", schreibt ein künftiger Nachbar.

(jj)
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