Düsseldorf Sparkassen-Chef Hallmann soll sich zurückhalten

Düsseldorf · Die Einigung im Ausschüttungs-Streit stand am Montag zwar im Zentrum der Sitzung des Verwaltungsrats der Stadtsparkasse. Diskutiert wurde aber auch über Indiskretionen aus geheimen Sitzungen.

Laut Sparkassen-Chef Arndt Hallmann habe ihm die FDP-Vorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die im Verwaltungsrat sitzt, eine Art "Maulkorb" verhängt und deutlich gemacht, er solle nicht über die Vorgänge im Verwaltungsrat reden. Umso verwunderter sei er gewesen, dass Oberbürgermeister Thomas Geisel, der Vorsitzender des Gremiums ist, sich in einem TV-Interview zu der Entscheidung vom Montag geäußert habe.

Laut Teilnehmern wurde in der Sitzung kritisiert, dass öffentlich lanciert worden sei, Hallmanns Vertrag nicht zu verlängern. Strack-Zimmermann habe dies als unsäglich bezeichnet, Hallmann aber auch vorgeworfen, seinerseits den Konflikt öffentlich befeuert zu haben. Die Liberale hat sich bisher immer dafür ausgesprochen, Hallmanns Vertrag zu verlängern.

Nach derzeitigem Stand gäbe es für die Vertragsverlängerung - sie müsste spätestens im September erfolgen - mit den Stimmen von Arbeitnehmern, CDU und FDP eine klare Mehrheit im Verwaltungsrat. Anders sah es bisher bei der Vertragsverlängerung des Hallmann-Vertrauten im Sparkassen-Vorstand, Martin van Gemmeren, aus. Bei ihm läuft die Frist bis 30. Juni, bisher war kein Antrag für seine Zukunft in dem Institut auf die Tagesordnung gesetzt worden.

Im Sparkassen-Vorstand hat man die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, den Vertrag des Risiko-Vorstands neu aufgelegt zu bekommen. Der fachlich versierte 46-Jährige hat es sich jedoch durch eine überaus selbstbewusste Art mit einigen Verwaltungsräten und Arbeitnehmervertretern verscherzt. Wird der Kontrakt nicht verlängert, ist van Gemmeren jedoch abgesichert, um nicht zu sagen: Er fällt äußerst weich. Sparkassen-Vorstände haben Verträge, die ihnen rund die Hälfte ihres Gehalts bis zum Erreichen der Pensionsgrenze sichern. So sind für van Gemmeren knapp vier Millionen Euro zurückgestellt, bei Hallmann ist die Summe nahezu doppelt so hoch. Die letzten Fälle dieser Art waren die von Peter Fröhlich und Andreas Goßmann, die 2012 und 2013 das Haus verließen. Sie erhalten sechsstellige Jahressalärs - fürs Nichtstun.

(RP)
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