Düsseldorf Spannende Kandidaten-Kür bei der FDP

Düsseldorf · Liberale stellen für Landtag und Bundestag auf. Breite Mehrheit für Parteichefin Strack-Zimmermann.

 Die Kandidaten der Liberalen (v.l.): Rainer Matheisen (Landtag, Wahlkreis 42), Christine Rachner (Landtag, WK 43), Sebastian Rehne (Bundestag, WK 107), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Bundestag, WK 106), Felix Droste (Landtag, WK 40) und Sönke Willms-Heyng (Landtag, WK 41).

Die Kandidaten der Liberalen (v.l.): Rainer Matheisen (Landtag, Wahlkreis 42), Christine Rachner (Landtag, WK 43), Sebastian Rehne (Bundestag, WK 107), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Bundestag, WK 106), Felix Droste (Landtag, WK 40) und Sönke Willms-Heyng (Landtag, WK 41).

Foto: Andreas Bretz

Das Personaltableau, mit dem die Düsseldorfer FDP im kommenden Jahr bei den Wahlen von Landtag (Mai) und Bundestag (September) antreten will, steht: Am Samstag nominierten die Liberalen in der Handwerkskammer ihre Kandidaten für die sechs Wahlkreise bei den beiden Abstimmungen. Das lief nicht ohne Hindernisse ab und war manchmal sogar spannend wie ein Krimi. Immerhin gab es bei vier Wahlgängen Kampfkandidaturen.

Aufatmen konnte Parteichefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vize-Vorsitzende der Bundes-FDP. Sie wurde mit 89 Prozent der Stimmen für den Bundestagswahlkreis 106 (Stadtmitte bis Angermund und linksrheinische Stadtteile) nominiert. Das zeigte, dass sie eine breite Mehrheit der Basis hinter sich hat - oder innerparteiliche Widersacher erst gar nicht zum Aufstellungsparteitag erschienen waren.

Einen Gegenkandidaten hatte Strack-Zimmermann nicht, dafür Chaos bei der Abstimmung. 33 Mitglieder hatten nicht nur ihren Namen auf den Stimmzettel geschrieben, sondern auch ein "Ja" dahintergesetzt. Das ist bei Abstimmungen zum Landtag und Bundestag nicht vorgesehen. Es entbrannte eine kontroverse Debatte darüber, ob der Wahlgang wiederholt werden müsse, wie Sitzungsleiter Helmut von Richter empfahl. Schließlich wurden die 33 Stimmen als ungültig eingestuft, mit diesen Zustimmungen wäre Strack-Zimmermann sogar auf 93 Prozent gekommen. Sie nahm die Panne mit Humor: "Wenn es sie tröstet: Ich habe auch ,Ja' auf den Stimmzettel geschrieben." Während Strack-Zimmermann mit einem sicheren Platz auf der Reserveliste rechnen kann und in den Bundestag einzieht, falls die FDP den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schafft, tritt Sebastian Rehne im Wahlkreis 107 im Düsseldorfer Süden als reiner Zählkandidat an. Einen Gegenkandidaten hatte er in Gerhard Hansen trotzdem, siegte aber mit 69 Prozent der Stimmen.

Besonders spannend wurde es bei den Landtags-Nominierungen im Wahlkreis 42 (Oberbilk bis linksrheinisch), für den auch ein sicherer Platz auf der Liste in Aussicht steht: Mit den Ratsherrn Mirko Rohloff und Rainer Matheisen traten zwei starke Kandidaten an. Rohloff setzte in seiner Rede vor allem auf Bildungs-, Matheisen auf Wohnbaupolitik. Im ersten Wahlgang lag Rohloff mit 53 zu 51 Stimmen vorn, verfehlte aber um eine Stimme die absolute Mehrheit. In der Stichwahl siegte dann Matheisen mit nur einer Stimme Vorsprung.

Im Landtags-Wahlkreis 40 im Düsseldorfer Norden konnte sich Volkswirt und Verleger Felix Droste mit 78 Prozent im ersten Wahlgang klar gegen Karsten Körner durchsetzen. Er sprach sich für Bürokratie- und Korruptionsabbau aus und verwies auf sein breites Netzwerk, etwa als Vorsitzender der Heinrich-Heine-Gesellschaft: "Das ist die Gesellschaft, in der Frauen willkommen sind." Ein Seitenhieb auf den männlich orientierten Heine-Kreis. Im Wahlkreis 41 im Osten Düsseldorfs siegte der Gerresheimer Bezirksvertreter Sönke Willms-Heyng im zweiten Wahlgang mit 54 Prozent gegen Ulf Montanus. Im Wahlkreis 43 (Süden) erhielt Christine Rachner ohne Gegenkandidatur 83 Prozent.

(dr)
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