Wehrhahn-Linie in Düsseldorf Soundcheck auf der Rolltreppe
Langweilen Sie sich auch manchmal, während Sie auf Ihre U-Bahn warten müssen? Oder fühlen Sie sich hin und wieder einsam auf dem Weg zum Bahnsteig? In Düsseldorf sollen solche Gedanken beim U-Bahn-Fahren bald nicht mehr aufkommen. Der Kunst sein Dank.
Zugige Gleise, flimmernde Werbewände und dunkle Gänge in den U-Bahnhöfen? Alles kein Thema auf der neuen und millionenschweren Düsseldorfer "Wehrhahn-Linie", die am Wochenende zum ersten Mal offiziell Fahrt aufgenommen hat. Sie präsentiert sich auf 3,4 Kilometern Länge, mit zwei ober- und sechs unterirdischen Haltestellen mal in knallbunten Farben, mal mit Videokunst oder einem Ausblick in die Weite des Alls.
Denn sechs Künstler hatten beim Bau über Jahre hinweg weitgehend freie Hand für ihre Konzepte. Und so prägt jeden Bahnhof eine Handschrift, Schriftspuren und Klänge sind ebenso verarbeitet wie Malerei und Computerkunst. Sogar die internationale Presse hat darüber berichtet.
Die vollkommen unterschiedlich gestalteten unterirdischen Stationen verbindet ein "Kontinuum" genanntes Konzept: Netzartig gefliest wie eine Schlangenhaut ziehen sich die Wände an den Bahnsteigen der "Wehrhahnlinie" entlang in die Tunnel und nehmen die an Rauten erinnernde Struktur an der nächsten Station wieder auf. Unterbrochen wird es von den Haltestellen, an denen sich der Tunnel ausweitet.
"Dort verbindet sich der Untergrund über die künstlerische gestalteten Einschnitte mit der Stadt", erklärt Oliver Witan von den Darmstädter "Netzwerkarchitekten" das Sieger-Konzept seines Teams.