Kolumne Auf Ein Wort Solidarität mit koptischen Christen

Düsseldorf · Ende letzter Woche hat Papst Franziskus für zwei Tage Ägypten besucht. Er wollte unbedingt an den Ort, an dem furchtbare Attentate auf die koptischen Christen verübt werden. Er will den Frieden zwischen den Religionen und Konfessionen zu fördern.

Kolumne Auf Ein Wort: Solidarität mit koptischen Christen
Foto: Hans-Juergen Bauer

In der täglichen Flüchtlingsarbeit begegne ich auch geflohenen koptisch-christlichen Familien aus Ägypten. Wir, die katholischen und evangelischen Christen in Gerresheim, sind stark in die Arbeit mit den Flüchtlingen eingestiegen und werden von vielen nicht-christlichen Ehrenamtlichen unterstützt.

Familien sind aus Ägypten geflohen, weil sie sich vor gewalttätigen muslimischen Nachbarn in Sicherheit bringen wollten. In ihrem Alltag erlebten sie viel Gewalt. Es gibt Tötungen. Manche Familien wurden zwangsenteignet, die Frauen und Mädchen als Sklaven verkauft. Offiziell gilt Ägypten als ein sicheres Land, weil die jetzige Regierung sich gegen die Christenverfolgungen ausgesprochen hat. Davon hat aber die Familie nichts, die vor dem tödlichen Hass in der Nachbarschaft geflohen ist. Koptische Christen erzählen, dass Verantwortliche in der Justiz und in der Politik vor Ort der Überzeugung sind, dass der Hass auf die Christen rechtens ist, weil sie in den Augen dieser Muslime Ungläubige sind.

Jetzt haben die geflohenen koptischen Christen Angst, nicht als Flüchtlinge anerkannt zu werden, so dass Ihnen die Abschiebung nach Ägypten droht.

Sie haben miterlebt, wie anderen koptischen Christen wegen ihres Glaubens alles genommen wurde, wie sie getötet wurden. Bevor ihnen das passiert, sind sie lieber geflohen. Vor Ort konnten sie keine Hilfe und keinen Schutz erfahren. Diese persönliche Bedrohung wird aber als Asylgrund nicht anerkannt.

Die koptische Gemeinde war lange Zeit Nachbar auf unserem Pfarrgebiet in Grafenberg. Jetzt hat sie eine größere Kirche in Heerdt beziehen können. Mit dem Schicksal der koptischen Brüder und Schwestern sind wir trotz des Umzugs auf die andere Rheinseite weiterhin verbunden.

(RP)
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