SEK-Einsatz in Düsseldorf So kamen die Ermittler dem Waffenlager auf die Spur

Düsseldorf · In einer nicht vermieteten Garage in Düsseldorf hat seit einiger Zeit ein nicht angemeldeter BMW gestanden. Zeugen wurden misstrauisch und alarmierten die Polizei. Bei der Durchsuchung der Garage entdeckten die Ermittler das Waffenlager.

 Diese Maschinenpistolen und den Revolver fanden Polizisten in einer Garage an der Linienstraße. Die automatischen Waffen unterliegen sämtlich dem Kriegswaffenkontrollgesetz.

Diese Maschinenpistolen und den Revolver fanden Polizisten in einer Garage an der Linienstraße. Die automatischen Waffen unterliegen sämtlich dem Kriegswaffenkontrollgesetz.

Foto: Polizei Düsseldorf

Fest steht bisher: In einer offiziell ungenutzten, nicht vermieteten Garage an der Linienstraße stand seit einiger Zeit ein nicht angemeldeter BMW X5. Das kam einem Zeugen verdächtig vor, er informierte die Polizei. Die entdeckte am Mittwoch nicht nur das Fahrzeug und eine ganze Menge Blanko-Dokumente für KfZ-Zulassungen einschließlich Nummernschild-Plaketten, sondern auch ein Waffenlager. Dazu gehörten fünf Maschinenpistolen vom Typ Uzi und AK-47, die dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegen, und ein Revolver. Als die Beamten anschließend den Garagenhof observierten, fielen ihnen zwei Fahrzeuge auf: ein Golf mit belgischen Kennzeichen und ein in Solingen angemeldeter Audi.

Die Polizei folgte den Autos und nahm die fünf Insassen fest, als die vor dem Straßenverkehrsamt am Höherweg in Flingern hielten. Am Abend stürmte dann ein SEK die Wohnung zweier Brüder an der Ellerstraße in Oberbilk, die den BMW offenbar unerlaubt in der Garage abgestellt hatten. In Solingen wurden weitere Wohnungen durchsucht, die drei der am Höherweg Festgenommenen gehören. Weitere Waffen wurden dort nicht gefunden. Im Laufe der Nacht wurden noch zwei weitere Verdächtige festgenommen.

Alle Neun mussten Fingerabdrücke und DNA-Proben geben. Einige der Männer sind wegen Drogen-, Waffen- oder Gewaltdelikten aktenkundig bei der deutschen und der belgischen Justiz. In ihren Vernehmungen beteuerten die überwiegend aus Nordafrika stammenden Verdächtigen, die in Marokko, Spanien, Belgien, Finnland und Solingen gemeldet sind, sie seien am Kauf des BMW interessiert. Die Oberbilker Brüder gaben an, von den Waffen nichts zu wissen - und beides konnten die Ermittler nicht widerlegen.

So richten sich die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffengesetz nun gegen Unbekannt, werden aber mit Hochdruck fortgesetzt. Die Waffen untersuchen derzeit Spezialisten beim Landeskriminalamt. Auch im Fall der Zulassungspapiere, die wie das Fahrzeug sichergestellt wurden, dauern die Untersuchungen an.

(RP)
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