Düsseldorf SMS-Gruppe gründet Digitaltochter

Düsseldorf · Die Planungen für die neue Zentrale in Mönchengladbach gehen voran.

Als der traditionsreiche Beteiligungskonzern Haniel vor wenigen Tagen die Eröffnung seiner Digitaltochter auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen feierte, war auch der Geschäftsführer der SMS-Gruppe, Burkhard Dahmen, unter den Gästen. Vor Ort konnte er sich einen Einblick davon verschaffen, wie das, was die Unternehmensberatung Etventure demnächst auch mit der SMS-Gruppe vorantreiben will, in der Praxis aussieht: die Digitalisierung eines Traditionskonzerns.

Nach Haniel und dem Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co. arbeitet auch die SMS-Gruppe mit den Münchnern zusammen. Weil die traditionellen Geschäfte für den Hersteller von Stahl- und Walzwerken zuletzt schwierig waren, könnten mit digitalen Werkzeugen bessere Serviceangebote und damit zusätzliche Einnahmequellen entwickelt werden. Aktuell sei man dabei, das Tochterunternehmen "SMS Digital" zu gründen, sagte Dahmen. Den Sitz soll das hauseigene Start-up jedoch weder am Stammsitz in Düsseldorf noch in Mönchengladbach haben. Stattdessen werden extra Räumlichkeiten in den Schwanenhöfen in Flingern angemietet. Dort haben auch viele andere Start-ups sowie die als Gründerschmiede bekannte Hochschule WHU ihren Sitz.

Die neue Tochter soll helfen, das Geschäftsmodell der Gruppe zu digitalisieren. "Interessant für uns ist natürlich unter anderem der ganze Bereich Predictive Maintenance, da sehen wir zukünftig im Rahmen des Ausbaus unserer Serviceaktivitäten ein interessantes Geschäftsfeld", sagt Dahmen. Mit dem Begriff ist die vorausschauende Instandhaltung von Maschinen gemeint. Durch die Analyse immer größerer Datenmengen kann genauer vorausgesagt werden, wie schnell Teile beispielsweise verschleißen. Bevor eine Maschine dadurch ausfällt und durch die anschließende Wartung wertvolle Zeit verstreicht, könnten zukünftig SMS-Techniker ausrücken und vorsorglich Teile ersetzen.

Unterdessen geht es mit dem Neubau der SMS-Unternehmenszentrale in Gladbach voran. Die dortige Bezirksvertretung Nord sowie Planungs- und Bauausschuss sollen noch diesen Monat die Planungen für die Erschließung des Neubaus fixieren. Zentraler Bestandteil ist ein Parkhaus mit rund 1500 Pkw-Stellplätzen. Mit den vorangetriebenen Planungen ist aber noch nichts darüber gesagt, ob - und wenn ja, wann - SMS die Verlagerung seiner Zentrale nach Gladbach tatsächlich umsetzt.

(RP)
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