Düsseldorfs neuer Slogan "Nähe trifft Freiheit" kommt gut an

Düsseldorf · Der neue Slogan und die damit verbundene Stadtmarke finden bei Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Brauchtum viel Zustimmung. Unsere Leser sehen den neuen Auftritt dagegen kritisch.

 Die Macher der neuen Stadtmarke und ihr Slogan: Florian Bünning, Frank Schrader und Thorben Meier (von links)

Die Macher der neuen Stadtmarke und ihr Slogan: Florian Bünning, Frank Schrader und Thorben Meier (von links)

Foto: Düsseldorf Marketing

Wer einen Auftritt für Düsseldorf gestaltet, beschäftigt 640.000 Menschen - und erhält einem intensiven Eindruck ihrer Meinung. So ergeht es in diesen Tagen Frank Schrader, Thorben Meier und Florian Bünning, die die neue Stadtmarke entwickelt haben. Ihr Ziel: Düsseldorf soll nicht nur als leistungsstarke, sondern auch als sympathische Stadt wahrgenommen werden. Ihr Ansatz: Die Stärken der Stadt betonen, die räumliche und menschliche Nähe sowie die zahlreichen Möglichkeiten, sich zu entfalten. "Nähe trifft Freiheit" lautet der neue Slogan für Düsseldorf. Er wird kombiniert mit einem einheitlichen Design für alle, die für die Landeshauptstadt kommunizieren, und mit Inhalten, die das Versprechen erlebbar machen. Das kommt in Politik, Wirtschaft und Brauchtum gut an, im Leserforum nicht.

Politik und Wirtschaft Die Industrie- und Handelskammer begrüßt das neue Konzept. "Jetzt hat auch Düsseldorf endlich ein klares Corporate Design mit einem eingängigen Claim, mit dem die Stadt erfolgreich um Touristen werben kann", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen. Damit schließe Düsseldorf zu Städten wie Hamburg, München oder Berlin auf. Denn auch wenn die Stadt mit Messen, Kongressen oder ihren europaweit bekannten Weihnachtsmärkten bereits viele Touristen an den Rhein locke, bleibe gerade in messefreien Zeiten noch Luft nach oben.

Auch Monika Lehmhaus, Vorsitzende des Ausschusses für Tourismus und Wirtschaftsförderung, ist mit dem Ergebnis des "strategischen Markenprozesses außerordentlich zufrieden". Die FDP-Politikerin glaubt nicht nur, dass der Slogan "Nähe trifft Freiheit" für Düsseldorf haargenau zutrifft, sondern auch, dass sich jeder in der Botschaft wiederfinden kann. Dass bei dem Plakatentwurf die Schrift der Worte Heine, Heimat und Horizont in roter Stadtfarbe teilweise ineinandergehen und links und rechts an den Rand stoßen, findet sie gut: "Was ich schnell sehe, vergesse ich auch schnell. Das ist bei dem neuen Slogan und Design aber nicht der Fall. Man muss sich mit ihm auseinandersetzen."

Brauchtum und Heimat Britta Damm findet, dass der Slogan Tradition und Moderne in Einklang bringt. Dass darüber hinaus das Design zum Nachdenken anregt, hält die Vorsitzende der IGDS (Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine) für "nicht schlimm". "Es gibt immer welche, denen ein neuer Slogan und ein neues Design nicht gefallen. Aber ich finde es schön. Auch dass sich die Hintergrundmotive des Plakats austauschen lassen, sie zum Beispiel der Jahreszeit angepasst werden können, ist eine gute Idee."

Ähnlich positiv bewertet der Baas der Düsseldorfer Jonges, Wolfgang Rolshoven, das Konzept: "Ich finde den Slogan gut." Auch die Idee, das mit dem Slogan verbundene Versprechen in der Praxis mit Hilfe des Hofgartens und der ihn umgebenenden Museen einzulösen, sagt Rolshoven zu: "Dass der unter Denkmalschutz stehende Hofgarten in den Fokus gerückt werden soll, ist spitze."

Jacques Tilly, Bauer von polarisierenden Karnevalswagen und international gefragter Satire-Künstler, ist angenehm berührt: "Ich finde das mit der Nähe wirklich sehr schön. Das trifft die Eigenart, das Besondere an Düsseldorf recht gut." Das brauche allerdings auch ein wenig Vorverständnis zur Größe und Mentalität der Stadt und den Menschen, vermutet er. Um es auf den Punkt zu bringen, zitiert Tilly den Kabarettisten Konrad Beikircher und möchte dessen Aussage genau so unterschreiben: "Köln ist Großstadt, Düsseldorf Weltstadt."

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Foto: dpa, axs

Dirk Jehle, Präsident der Bilker Heimatfreunde, ist positiv überrascht vom neuen Slogan, "nach dem komischen Smiley und dem kleinen d in Düsseldorf." Die Philosophie dahinter gefällt ihm besonders, Weltoffenheit und der Heimatgedanke würden mit der Idee verbunden. "Noch schöner wäre eine Kombination des Slogans mit dem Löwen und dem Anker", sagt Jehle, für ihn noch immer das Wiedererkennungsmerkmal der Stadt.

(RP)
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