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Romy-Schneider-Straße "Sissi" bekommt eine Straße in Düsseldorf

Düsseldorf · Im Linksrheinischen werden drei neue Straßen nach großen deutschen Filmdiven benannt. Rund um das dortige Kino wird es dann eine Marlene-Dietrich-, eine Romy-Schneider- und eine Hildegard-Knef-Straße geben.

Romy Schneider - unvergessliche Bilder
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Foto: dpa, UPI

Die Landeshauptstadt macht einen der größten und schönsten Sprünge, die im Verwaltungshandeln möglich sind. Die sehr sachlich benannten Planstraßen 3410, 3411 und 3412 in Heerdt erhalten klingende Namen und einen Hauch von Hollywood. Sie werden nach Marlene Dietrich, Hildegard Knef und Romy Schneider benannt. Die dazugehörigen Schilder werden voraussichtlich Ende August aufgestellt. Eine Diskussion wie bei der Frank-Zappa-Straße, die vor kurzem in Flingern eröffnet wurde, steht nicht zu erwarten. "Das sind drei ehrenwerte Damen, und drei Damen zu ehren, ist doch nicht verkehrt", sagt der zuständige Bezirksbürgermeister Rolf Tups.

Das Verfahren, nach dem in Düsseldorf neue Straßen benannt werden, ist recht übersichtlich gehalten: Handelt es sich um eine Hauptverkehrsader oder soll der Name eines besonderen Politikers verwendet werden (wie im Fall des verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin), entscheidet der Rat, weil es sich um eine gesamtstädtische Angelegenheit handelt. Geht es wie im aktuellen Fall um Erschließungsstraßen in einem Neubaugebiet, entscheidet die jeweilige Bezirksvertretung. Vor der Entscheidung des zuständigen Gremiums prüft die Verkehrsverwaltung, ob der Benennung irgendwelche Hindernisse entgegenstehen. So darf es sich nicht um eine lebende Persönlichkeit handeln und der Namensgeber muss historisch unbelastet sein. Stimmt das Gremium dann zu, wird der Beschluss im Amtsblatt veröffentlicht, anschließend können die Schilder produziert und aufgestellt werden. Da das nächste Amtsblatt erst nach den Sommerferien erscheint, dauert es noch einige Wochen, bis die einstimmig gefasste Entscheidung der linksrheinischen Bezirksvertretung Wirklichkeit wird.

Der Grundgedanke der Stadtteilpolitiker hängt mit der Lage der Straßen zusammen. Sie entstehen im Düsseldorfer Teil des Neubaugebiets an der Grenze zu Büderich. Da dort ein auch ein Kino beheimatet ist, entstand die Idee, die neuen Straßen nach Schauspielerinnen zu benennen.

Marlene Dietrich – der ewige blaue Engel
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Marlene Dietrich – der ewige blaue Engel

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Foto: dpa, dpa

Tatsächlich war das Verhältnis zweier Diven zu Düsseldorf zwiegespalten. Bei Marlene Dietrich haben viele Düsseldorfer das Bild vor Augen, das sie 1962 am Flughafen zeigt. In einem Kleid von Pierre Balmain traf sie in Lohausen ein. Als Ehrengast der Unicef-Gala in der Kongresshalle sang sie "Sag mir, wo die Blumen sind". Zwei Jahre zuvor war sie in Düsseldorf jedoch von einem Mädchen bespuckt und auf einer Theaterbühne mit einem Ei beworfen worden. Auch Hildegard Knef wurde in Düsseldorf zunächst Opfer einer Attacke. Pastor Carl Klinkhammer hatte zum Protest gegen ihren Film "Die Sünderin" aufgerufen, katholische Jugendliche warfen daraufhin Stinkbomben in Vorführungen des Films. 1993 erhielt Knef den Helmut-Käutner-Preis, die mit 10.000 Euro dotierte Filmauszeichnung der Landeshauptstadt.

Düsseldorf ist nicht die erste Kommune, die die drei Schauspielerinnen ehrt. Am häufigsten vertreten ist die Dietrich. Ihr wurden ein Platz in Berlin-Tiergarten, eine Allee an der Filmuniversität Babelsberg in Potsdam sowie Straßen in München, Weimar und dem niederländischen Almere gewidmet. Die Bundeshauptstadt ehrt auch die Knef (Schöneberg) und Romy Schneider (Spandau) mit einem Platz beziehungsweise einer Straße. In Ingolstadt sind in einem Neubaugebiet vor zwei Jahren ebenfalls Straßen nach allen drei Diven benannt worden, die nun auch in Düsseldorf ihre Schilder erhalten. "Das ist gut angenommen worden", sagt Gerd Treffer, Leiter des Ingolstädter Presse- und Informationsamts. "Es gab im Gegensatz zu anderen Fällen keine Beschwerden."

(RP)
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