Düsseldorf Seltener Nachtreiher in der Kämpe gesichtet

Düsseldorf · Das Brustgefieder hellgrau, die Flügel dunkler schattiert, ein spitzer Schnabel - die Entdeckung eines Nachtreihers im Gebiet des Urdenbacher Altrheins weckt Begeisterungsstürme bei den Fachleuten. "Er kommt hauptsächlich im mediterranen Raum vor. Aber wenn er das erste Mal hier gebrütet hat, wird er wiederkommen", ist sich Tobias Krause von Gartenamt sicher. Im Haus Bürgel stellten Mitarbeiter gestern mit Vertretern des Gartenamtes und der Deutschen Umwelthilfe eine Erfolgskontrolle vor, die sich auf die Tierwelt konzentriert.

Mehr als zehn Jahre wird die Entwicklung der Flora und Fauna in der Urdenbacher Kämpe beobachtet und dokumentiert. "Wir müssen diese Kartierung machen, weil die Renaturierung des Altrheins ein Modellprojekt ist", sagt Holger Pieren von der Biologischen Station. Die Finanzierung von mehreren 10.000 Euro wird durch Eigenbeteiligung und mit Hilfe von Stadt, Land und Sponsoren gestemmt. In dem sumpfigen, schwer zugänglichen Gebiet wird für die Erfassung eine Drohne verwendet.

"Wenn der Nachtreiher durch Europa fliegt, ist die Urdenbacher Kämpe eine wunderbare Einladung Wir hatten ihn gar nicht im Kopf, weil er in Nordrhein-Westfalen bisher nirgendwo vorkam", sagt Haus-Bürgel-Leiterin Elke Löpke. Der seltene Gast sei nicht nur gesichtet worden, es bestünde zudem Brutverdacht. Die Liste der Vogelkartierung weist aus, dass seit 2009 zehn neue Arten hinzugekommen sind. Bei den Graureihern gibt es zehn neue Brutpaare und die Blesshühner haben sich verdreifacht.

(bgw)
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