Kolumne Auf Ein Wort Selfie mit Osterkerze

Düsseldorf · Seit vielen Jahren besuchen wir uns am Ostermorgen. Als Evangelische Tersteegen-Kirchengemeinde bringen wir eine neue Ökumenekerze in die katholische Nachbarkirche in Golzheim. In unserem anschließenden evangelischen Gottesdienst freuen wir uns schon auf den erwarteten Gegenbesuch unserer katholischen Schwestergemeinde Heilige Familie - und auf unsere neue Osterkerze. Der gegenseitige Austausch der Kerzen am Ostersonntag verbunden mit Ostergrüßen an die jeweils andere Gemeinde ist mehr als nur ein lieb gewordenes Ritual. Wir bringen unsere Wertschätzung füreinander nicht nur, aber gerade zu Ostern besonders zum Ausdruck. Von der Auferstehung Jesu Christi, kommen wir her. Im Glauben an den Auferstandenen liegt unsere gemeinsame Wurzel. Aus ihr beziehen wir die Kraft für den gemeinsamen Weg.

An der neuen Osterkerze werden wir bei jeder Taufe in unserer Kirche bis zum nächsten Osterfest die Taufkerze entzünden. Sie erinnert uns an Jesus, der von sich sagte: "Ich bin das Licht der Welt." Und der ebenso deutlich sagt: "Ihr seid das Licht der Welt." Jesus lädt uns ein, seine Liebe und von sein Licht in die Welt hinein leuchten zu lassen. Die Osterkerze erinnert uns daran, dass über jedem Leben ein Segen ausgesprochen ist. Von ihr geht ein Licht aus und immer wieder neu in das Leben hinein. Wenn die Taufkerzen dann in den Familien immer wieder zum Beispiel bei den Geburtstagen der Kinder angezündet werden, sind sie ein bleibendes Zeichen für dieses Licht, das uns ein Leben lang begleiten will. Osterzeit ist Tauf-Zeit.

Der vor uns liegende "Weiße" Sonntag hat seinen Namen nicht zufällig bekommen. Die in der Osternacht Getauften trugen das weiße Taufgewand bis zum Sonntag nach Ostern. Lange ist das her. Geblieben ist der weiße Sonntag als Tauftag und in vielen katholischen Kirchen als Tag der Erstkommunion. Ach ja: Wenn schon Selfies, warum nicht mal eins mit der eigenen Tauf- oder Kommunionkerze?

(RP)
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