Düsseldorf Seit 2015 vier Fälle von schwerem Vandalismus auf Friedhöfen

Düsseldorf · Die Polizei hat nach den schweren Verwüstungen auf dem Südfriedhof noch keine heiße Spur auf den oder die Täter. Zusammen mit dem städtischen Ordnungsdienst OSD will man Friedhöfe nun mehr in den Fokus nehmen.

Man hofft, dass sich doch noch Zeugen melden, die zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen des vergangenen Wochenendes etwas beobachtet haben, das der Polizei bei der Aufklärung helfen könnte. Holzkreuze waren aus dem Boden gerissen, Steinplatten zerschlagen, Blumen und Vasen verwüstet worden. Die Friedhofsbesucher sind entsetzt.

"Leider machen Täter vor dem Vandalismus auf Friedhöfen nicht halt", sagt Polizeisprecher André Hartwich. Die Polizei werde deshalb angesichts der anstehenden Totengedenktage und der dunklen Jahreszeit Friedhöfe gemeinsam mit dem städtischen Ordnungsdienst OSD stärker in den Fokus nehmen. "Sollten auf Friedhöfen konkrete Störungen festzustellen sein, unterstützt der OSD die Arbeit der Polizei im Rahmen seiner Möglichkeiten", sagt ein Stadtsprecher. Vandalismus auf Friedhöfen komme laut dem Gartenamt "bedauerlicherweise von Zeit zu Zeit vor". Es handle sich dabei aber um Einzelfälle. Im Dezember 2015 gab es einen Fall in Gerresheim, am selben Wochenende war ein 81-Jähriger auf dem Stoffeler Friedhof ausgeraubt worden. Im Juni 2015 hatten Unbekannte in Unterrath eine Grabfigur besprüht. Auch in Eller waren schon mal Gräber verwüstet worden. Zwischen 2008 und 2012 waren auf Friedhöfen auffallend viele Metalldiebstähle registriert worden. Mit den sinkenden Rohstoffpreisen hat das merklich nachgelassen.

"Friedhöfe weisen gegenüber anderen öffentlichen Räumen kein erhöhtes Risiko auf", sagt der Stadtsprecher. Festzumachen sei das an der Tatsache, dass es keine Steigerung der Fälle gegeben hat, obwohl die Friedhöfe seit Jahren nicht mehr nachts abgeschlossen werden. Eine flächendeckende Überwachung rund um die Uhr sei wegen der Größe der Friedhöfe nicht leistbar. Allen Betroffenen wird geraten, Anzeige zu erstatten, um so der Polizei gezielte Ermittlungen zu ermöglichen. Auch bei entsprechenden Beobachtungen sollten Friedhofsbesucher die Polizei informieren. Beim aktuellen Fall nimmt die Polizei Hinweise unter Telefon 8700 entgegen.

(dr)
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