Kolumne Auf Ein Wort Schweigend durch die Altstadt

Düsseldorf · Am vergangenen Samstag habe ich etwas gemacht, was ich noch nie gemacht habe: ich habe an einem Schweigemarsch teilgenommen: Walk for Freedom, eine überkonfessionelle Initiative des weltweiten Hilfswerkes A21. Etwa 400 Teilnehmer und Helfer hatten sich schwarz gekleidet und ein gelbes Tuch vor den Mund gebunden, auf dem ein Name stand, der für einen realen Menschen steht. Schweigend liefen wir durch die Altstadt. Manche Menschen applaudierten am Straßenrand und ermutigten uns. Es ging darum, denn ungezählten Menschen eine Stimme zu geben, die durch Zwangsprostitution und Menschenhandel in sklavenähnlichen Zuständen leben. Auch in unserer Stadt. Das können wir nicht hinnehmen!

Kleine Zeichen sind wichtig und sie können etwas verändern. Auf alle Fälle machen sie etwas mit uns selbst. Gottes Wort verheißt für die, die ein Herz für andere haben, dass ihre eigene Lebenswirklichkeit von Licht erhellt wird. Gott kommt ihnen entgegen. "Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus ... Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten (Jesaja 58,7-8)". Das ist wesentliches Merkmal christlichen Glaubens: während ich mich um die Bedürfnisse anderer kümmere, kümmert Gott sich um meine Bedürfnisse. Vielleicht gibt es jemand in ihrem Lebensumfeld, für den sie ihre Stimme erheben können. Dem sie das Brot brechen können. Ich sage ihnen: es wird nicht zu ihrem Schaden sein, Gott ist ihr Vergelter. Er sucht Hände und Füße und Münder von Menschen, die zu Werkzeugen seines Friedens werden. Seien Sie eine Hand, ein Fuß und ein Mund für ihn und für den Stummen.

Am Ende des Schweigemarsches haben wir alle unsere Tücher heruntergenommen und gemeinsam laut gerufen: Freiheit!

(RP)
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