Notbremsung Schülerin stürzt durch Scheibe in Bus

Düsseldorf · Bei einem Bremsmanöver ist am Montagmittag eine 15-jährige in einem Linienbus durch eine Trennscheibe gefallen. Das Mädchen kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.

Die Schülerin hatte im Bus der Linie 722 in Richtung Eller gesessen, auf einem der Plätze neben der hinteren Tür. Als der Bus den Bahnhofsvorplatz in Richtung Oberbilk verließ, musste er eine Straßenbahn passieren die an der Haltestelle Mintropplatz stand. Aus der war Sekunden zuvor ein Ehepaar ausgestiegen. Der 60-jährige Mann und seine elf Jahre jüngere Frau überquerten direkt hinter dem Zug die Harkortstraße, ohne auf den Verkehr zu achten.

Der Busfahrer konnte eine Kollision nur mit einer Vollbremsung verhindern. Seiner Geistesgegenwart verdankt das Paar aus Erkrath seine Unversehrtheit. Die 15-Jährige dagegen wurde durch das abrupte Stoppen des Busses so heftig vom Sitz gegen die Kunststoffscheibe vor ihr geschleudert, dass diese zerbrach und das Mädchen auf den Boden vor der Tür stürzte. Ein weiterer Fahrgast war bei dem Bremsmanöver ebenfalls verletzt worden und kam wie die 15-Jährige ins Krankenhaus. Gegen die beiden Fußgänger ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Den Bus wechselte die Rheinbahn aus. Sie wird nun prüfen müssen, warum die Schutzscheibe zerbrach, die solche Unfälle eigentlich verhindern soll.

Häufiger als Fußgänger sind es andere Fahrzeugführer, die mit Abbiege- oder Vorfahrtfehlern Busfahrer zu Notbremsungen zwingen. Die Zahl der Fahrgäste, die durch solche Manöver zu Fall kommen und sich teils schwer verletzen, steigt - und über die Gefährdung der Insassen des Busses denken die meisten Verkehrsteilnehmer erst gar nicht nach. Im vorigen Jahr war ein 85-Jähriger an den Folgen eines solchen Sturzes gestorben. Anschnallpflicht gibt es in Linienbussen nicht.

(sg)
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