RP-Aktion "Deine Stimme zählt" Schüler fordern schnelleres Internet von Landtagswahl-Kandidaten

Düsseldorf · Work Café: Sechs Landtagskandidaten diskutierten im Forum der Stadtsparkasse mit Schülern zwischen elf und 24 Jahren. Dabei ging es um die technische Ausrüstung der Schulen, die Schuldauer bis zum Abitur und um schnelleres Internet.

Marco Schmitz gehört mit 37 Jahren zu den jungen Kandidaten - fühlt sich aber plötzlich ganz schön alt. Tabea, Schülerin am Cecilien-Gymnasium, möchte wissen, was Deutschland tun kann, um die EU zu stärken. Und so erzählt der Landtagskandidat der CDU im Osten der 14-Jährigen, wie das so war, als man noch Geld für den Urlaub in Holland tauschen musste und nicht einfach im Ausland arbeiten oder studieren konnte. Das ist für den Politiker, Abi-Jahrgang 1999, nicht lange her - für die heutigen Gymnasiasten schon. "Wir müssen die Begeisterung für die Freizügigkeit verankern", erklärt Schmitz, und Tabea macht fleißig Notizen.

Beim "Work Café" konnten gestern 35 Schüler jeweils einem Landtagskandidaten ihre Fragen stellen. Es geht um Schul- und Bildungspolitik - aber auch um alle anderen Themen, die die Schüler bewegen. Dass der Streit um die Schuldauer bis zum Abitur (G8 kontra G9) alles andere als abstrakt ist, zeigt sich dabei am Tisch von SPD-Kandidatin Marion Warden (58). "Meine Tochter hat sich für die Hulda-Pankok-Gesamtschule entschieden, weil sie dort neun Jahre Zeit hat", sagt sie zu Jonas, Til, Nicolas und Matvey aus dem 11. Jahrgang (Q1) des Comenius-Gymnasiums. Genau wollen die Schüler wissen, welche Position die SPD hat. Wardens Ansage, erst nach der zehnten Klasse solle entschieden werden, überzeugt nicht alle.

Am Tisch von FDP-Kandidat Felix Droste (Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rheinische Post Mediengruppe) geht es um den gemeinsamen Unterricht von Menschen mit und ohne Handicap. "Also an meiner alten Schule hat das gut geklappt", sagt Mike (17) vom Lore-Lorentz-Berufskolleg. "Die FDP ist natürlich nicht gegen Inklusion, sie will aber, dass sie an dafür zertifizierten Schulen deutlich besser umgesetzt wird", erläutert der 53-Jährige, der im Norden für die Liberalen ins Rennen geht.

Doch bevor die Gruppe ins Detail gehen kann, kommt das Zeichen zum Wechsel. Denn auch das gehört zum Format: Nach fünf Minuten wandern die Gruppen zum nächsten Tisch. Ziel ist es, dass sämtliche Schüler jeden der sechs Kandidaten, zu denen auch Özlem Demirel (Linke) und David Eckert (AfD) gehören, ins Kreuzverhör nehmen.

Astrid Wiesendorf (Grüne) hat von der Gruppe der Montessori-Gesamtschule eine Forderung mit auf den Weg bekommen: Die Politik müsse mehr dafür tun, dass die Schulen mit schnellem Internet und anderer moderner Technik ausgestattet werden - das bekommen auch andere Kandidaten zu hören. "Das macht Sinn", sagt Wiesendorf und will den Wunsch weitergeben.

(RP)
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