Düsseldorf Schüler bauen Roboter bei Start-up

Düsseldorf · Das Competence Center Begabtenförderung kooperiert mit dem jungen Unternehmen IOX-Lab im Medienhafen. Innerhalb von zwei Jahren stellen dort zehn Schüler mit einem 3-D-Drucker einen humanoiden Roboter her.

 Leona Mähler Constantin Ballhaus und Robin Sachs (v.l.) konstruieren gemeinsam einen Roboter, IOX-Manager Filippo Kiefer (2. v.l.) begleitet sie dabei.

Leona Mähler Constantin Ballhaus und Robin Sachs (v.l.) konstruieren gemeinsam einen Roboter, IOX-Manager Filippo Kiefer (2. v.l.) begleitet sie dabei.

Foto: Bauer

Roboter sind die Zukunft. Das ist für Constantin (16), Robin (15) und Leona (15) überhaupt keine Frage. "Roboter werden in Zukunft in Massen produziert. Wenn man einmal verstanden hat, wie es geht, kann man es bei jedem weiteren Roboter anwenden", sagt Constantin, der das Cecilien-Gymnasium besucht. Diesem Ziel kommen die drei in den nächsten zwei Jahren sehr nah. Denn in dieser Zeit werden sie im Labor des Start-ups IOX-Lab an der Speditionstraße mit sieben weiteren technikbegeisterten Schülern und zwei Mitarbeitern des Unternehmens den menschlich anmutenden Roboter "InMoov" bauen.

Möglich wird dieses besondere Projekt durch die Kooperation des Competence Center Begabtenförderung (CCB) mit IOX-Lab. Finanziell unterstützt wird es von der Wirtschaftsförderung der Stadt. "Das Projekt ist mehr als Berufsorientierung", sagt Sabine Warnecke, Leiterin des CCB, und nennt als Beispiel die intensive und lang andauerende Teamarbeit. "Wir werden den Schülern beibringen, strukturiert zu arbeiten und Arbeitspakete zu definieren", fügt Filippo Kiefer, Projektmanager bei IOX-Lab, hinzu.

Bei der Konstruktion werden zuerst einzelne Komponenten für die verschiedenen Körperteile des Roboters mit dem 3-D-Drucker hergestellt, dann bearbeitet und mit anderen zusammengebaut. Anschließend wird die Elektrik installiert und die Software entwickelt. "Die Schüler haben schon gute Kenntnisse für ihr Alter, beispielsweise bei Programmiersprachen. Das ist auch nötig, wenn man einen Roboter bauen will", sagt Kiefer. Neben der gemeinsamen Arbeit beim Start-up - die jungen Entwickler treffen sich jeden zweiten Freitagnachmittag für zwei Stunden - müssten die Schüler auch zuhause das Projekt vorantreiben. "Sonst wird das nichts." Dass die Jungen und Mädchen bereits jetzt und nicht erst im Studium Erfahrungen mit der Entwicklung von Produkten in einem Start-up machen können, findet Uwe Kerkmann, Leiter der Wirtschaftsförderung, sehr wichtig. "Schüler, die starke Begabungen und Interessen haben, können wir auf diese Weise ein Ventil dafür geben", sagt Kerkmann. Die Idee zur Kooperation kam ihm im Gespräch mit der Leiterin des CCB beim Stiftungstag der Stadtsparkasse. Sie suchte einen Stifter, der solch ein Projekt unterstützt. Der Wirtschaftsförderer wusste, dass die Infrastruktur dafür bei IOX-Lab vorhanden war.

In dem professionellen Umfeld zu arbeiten, macht den Jugendlichen sichtlich Spaß. Leona und Robin beteiligen sich schon seit längerem an Projekten des CCB und haben schon einmal gemeinsam einen Roboter gebaut. "Der war klein und ganz niedlich. Der InMoov ist ein ganz anderes Kaliber und größer als ich", sagt Leona, die am Gymnasium Gerresheim Am Pooth den Leistungskurs Informatik besucht. Sie möchte einen Algorithmus entwickeln, der den Roboter befähigt, mit einer Airbrushdose malen zu können. Dazu soll er von einem Foto die Umrisse einer Figur erkennen können und dieses Motiv dann selbst malen. Dass der Roboter dann etwas Künstlerisches macht und nicht wie ein Terminator zum Kampf eingesetzt wird, ist ihr wichtig. "So kann man mitbestimmen, in welche Richtung die Entwicklung geht."

(RP)
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