Düsseldorf Schnäppchenjagd bei Japan-Basar

Düsseldorf · Die weiße Jacke soll sieben Euro kosten - eigentlich ein Schnäppchen. Aber die Dame am Tisch versucht dennoch zu handeln. "Fünf?" Also legt die japanische Verkäuferin beide Hände zusammen und sagt: "Bitte, bitte. Es ist doch nicht für uns, sondern für den guten Zweck."

 Immer viel los ist beim traditionellen Japan-Basar.

Immer viel los ist beim traditionellen Japan-Basar.

Foto: Endermann

Die Dame ist überzeugt. Sie zahlt die sieben Euro - beide Seiten sind zufrieden. So läuft es viele Male ab beim Japan-Basar des Vereins "Humanet" (von Human Network) auf dem Bertha-von-Suttner-Platz am Samstagmittag.

Mariko Fuchs ist hochzufrieden. Die Vorstandsvorsitzende des Vereins, der seit knapp 30 Jahren diesen Basar veranstaltet, sieht lauter bekannte Gesichter. "Viele freuen sich schon immer auf unseren Basar", sagt sie. Doch was ist daran eigentlich so besonders? Etwa 5000 bis 7000 Japaner leben in Düsseldorf, erzählt Fuchs. Viele von ihnen ziehen nach drei bis vier Jahren in der Landeshauptstadt wieder nach Japan zurück. Das, was sie an Hausrat übrig haben, spenden sie Humanet. Die japanischen Frauen dort verkaufen die Sachen für den guten Zweck: Für Hilfsprojekte in Westafrika oder Erdbebenopfer in Japan beispielsweise.

Das tut Humanet für gewöhnlich in seinem Second-Hand-Laden und eben einmal im Jahr am Bertha-von-Suttner-Platz in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule. "Das hat viele Vorteile", erklärt Mariko Fuchs. Die Japaner, die Düsseldorf verließen, seien ihre Sachen los, andere freuten sich über diese Dinge und wieder andere freuten sich über den Erlös, den Humanet dabei erziele. Und die Damen des Vereins? Die haben Spaß beim Verkauf und lernen viel von Düsseldorf kennen. "Das ist wichtig für die Integration", sagt Fuchs.

(her)
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