Düsseldorf Scheck aufgegessen - Frau prügelt Freundin fast zu Tode

Düsseldorf · Weil sie im Streit unter Alkoholeinfluss ihre Lebensgefährtin (35) fast totgeprügelt haben soll, ist beim Landgericht jetzt Anklage gegen eine 44-jährige Frau erhoben worden.

Anfang April war es in der Wohnung des Paares in Unterrath zum Streit um einen 364-Euro-Scheck der Arbeitsagentur gekommen. Das Opfer erlitt angeblich durch Fausthiebe der Angeklagten eine so schwere Hirnschwellung, dass neben einer Notoperation die Öffnung der Schädeldecke erforderlich war. Ob das Landgericht die Anklage zulässt und wann ein Prozess wegen versuchten Totschlags beginnen könnte, wird noch geprüft.

Die Frauen, die sich als verlobt betrachten, lebten seit einem Jahr zusammen, kennen sich aber schon seit 17 Jahren aus gemeinsamen Gefängnisaufenthalten. Beide haben aus früheren Beziehungen drei Kinder, die bei Pflegefamilien leben. Im Alltag des Paares sollen Alkohol- und Drogensucht die Hauptrollen gespielt haben, so auch am Tattag. Schon morgens kam es laut Anklage zum fast täglichen Streit der Frauen. Als gegen Mittag per Post dann ein Arge-Scheck für die Jüngere eintraf, soll der Streit wieder aufgeflammt sein. Die 34-Jährige soll diesen direkt in den Mund gesteckt, die ältere mit Gewalt versucht haben, diesen dort herauszuholen. Dabei soll die Angeklagte mit wuchtigen Fausthieben gegen Kopf und Körper der 34-Jährigen losgeprügelt haben.

Die Angeklagte, die seit 1998 meist wegen Drogendelikten bereits 17 Vorstrafen angesammelt hat, gab bisher nur zu, dass sie der Lebensgefährtin "zwei Backpfeifen mit der flachen Hand" versetzt habe. Das sei schon früher nötig gewesen, um die 34-Jährige nach deren kurzzeitigen Aussetzern "wieder zurückzuholen".

(wuk)
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