Düsseldorf Politik rollt Verfahren Schadowstraße neu auf

Düsseldorf · Noch vor wenigen Jahren war die Schadowstraße die umsatzstärkste Einkaufsstraße Deutschlands, doch unter den Großbaustellen hat sie gelitten. Wenn alle Arbeiten an Wehrhahn-Linie und dem zweiten Teil des Kö-Bogens mit der Randbebauung am Gustaf-Gründgens-Platz abgeschlossen sind, soll die Straße 2018 zu alter Stärke zurückfinden - vor allem aber neu gestaltet sein. Wie genau, das wird derzeit heftiger diskutiert denn je.

Das sind die Gestaltungsideen für die Schadowstraße in Düsseldorf
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Das sind die Gestaltungsideen für die Schadowstraße in Düsseldorf

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Foto: Stadt Düsseldorf

Auslöser war zuletzt der Entwurf einer Gruppe von vier Künstlern, die im Rahmen des seit 2013 laufenden Workshop-Verfahrens eingebunden worden war. Der Vorschlag sieht kaum Bepflanzung und einen breiten Radweg in der Mitte der Fußgängerzone vor, zu der auch der östliche Teil der Schadowstraße werden soll, wenn die Bahnen ab nächsten Jahr auf der Wehrhahn-Linie unterirdisch fahren. Das Verfahren sollte eigentlich mit der Präsentation der Künstler- und Bürgerideen am 12. November in der Stadtsparkasse abgeschlossen sein.

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Foto: obs/Jones Lang LaSalle GmbH/Stephan Geiger

Doch angesichts der massiven Kritik hat die Ampel-Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP nun im Planungsausschuss mit einem Antrag ein ergänzendes Workshop-Verfahren durchgesetzt. Die Künstlerbeteiligung sei "ein Ideechen in die Hose gegangen", räumte FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ein. "Wir wollen den Zeitplan auf jeden Fall einhalten", versicherte Astrid Wiesendorf (Grüne). Bei dem neuen Workshop sollen drei Teams aus Stadtplanern und Landschaftsarchitekten mit Künstlern Varianten entwickeln. Die CDU hatte mit einem eigenen Antrag für die Ratssitzung am 5. November einen städtebaulichen Wettbewerb gefordert, mit ähnlich zusammengesetzten Teams wie in dem Ampel-Antrag. Der Radverkehr soll allerdings über Alternativrouten geführt werden, zudem sollen Cafés, teilweise Überdachungen, Beleuchtung und Begrünung berücksichtigt werden. Die Ampel-Politiker beharrten jedoch darauf, den Beschluss im Fachausschuss und nicht im Stadtrat zu fassen.

"Wir halten die Schmalspur-Version der Ampel für falsch", sagte der Ausschussvorsitzende Alexander Fils (CDU) im Anschluss. Der CDU-Antrag sei umfassender und offener gehalten. Die Ampel wies den Vorwurf von sich, den städtebaulichen Wettbewerb zu verhindern - den hätte die CDU zu Beginn des Verfahrens, als sie mit der FDP an der Regierung war, initiieren sollen.

(dr)
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