Düsseldorf Ausbau der Bahnstrecke für RRX kostet eine Milliarde Euro

Düsseldorf · Die Arbeiten an der Nord-Süd-Bahnstrecke für den neuen Regionalzug Rhein-Ruhr-Express (RRX) kosten allein auf Düsseldorfer Stadtgebiet eine Milliarde Euro. Dies geht aus der aktuellen Kostenschätzung der Bahn hervor.

In den kommenden Jahren soll die Strecke von der nördlichen Stadtgrenze bis nach Benrath auf durchgehend sechs Gleise erweitert werden. Das hat viele Auswirkungen. So will die Bahn zusätzliche Flächen in Anspruch nehmen, außerdem müssen an 17 Stellen Gleisquerungen und Eisenbahnkreuzungen angepasst werden, teilweise durch Neubau. Die Kosten trägt der Bund.

Das Großprojekt befindet sich in der entscheidenden Phase der Planung. Die Bahn will bald die rechtlichen Verfahren durchlaufen, um mit den Arbeiten beginnen zu können. Um die Düsseldorfer Interessen zu vertreten, soll nun eine "kleine Kommission" unter anderem mit Experten der Stadtverwaltung gegründet werden. Sie soll die entstehenden Folgekosten für die Stadt im Blick behalten, aber auch etliche andere Belange von Lärmschutz bis Kriminalitätsprävention. Die Kommission soll den im Februar gegründeten Arbeitskreis ergänzen. Der Rat berät am Donnerstag.

Besonders umstritten sind die Planungen für Angermund. Dort führt die Strecke durch den Dorfkern. Die Anwohner sollen von dem Umbau profitieren, da die Bahn erstmals verpflichtet ist, Lärmschutz zu schaffen. Der "Initiative Angermund" gehen die Pläne aber nicht weit genug. Sie plädiert für einen Tunnel, den die Bahn - und auch der städtische Arbeitskreis - aber für nicht realisierbar halten.

Die Initiative will trotzdem nicht aufgeben - und macht sich neue Hoffnungen nach einem Gespräch mit Bahnchef Rüdiger Grube bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stifung. "Er unterstützt unseren Vorschlag eines ergebnisoffenen Dialogs und versprach den Kontakt zu den Entscheidern der DB Netze herzustellen", berichtet Elke Wagner von der Initiative.

(arl)
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