Prozess in Düsseldorf Rocker soll Sicherheitsfirma erpresst haben

Düsseldorf · Mit einem angeblichen Mitglied der Rockergruppe Hells Angels und einer Forderung in Höhe von 10.000 Euro befasst sich das Düsseldorfer Amtsgericht. Angeklagt ist dort ein 36-jähriger Mann, der versucht haben soll, den Geschäftsführer einer Security-Firma um diesen Betrag zu erpressen.

Die Rockergruppe soll mit ihrem bundesweiten Einfluss geprahlt und über den Angeklagten dann direkt die Geldforderung an das Security-Unternehmen formuliert haben. Ein Urteil über diese Art der "Geschäftsbeziehung" und eine Beteiligung des Angeklagten daran gibt es aber noch nicht.

Im Sommer 2015 hatte eine Stuttgarter Firma Ärger mit einem frisch entlassenen Objektleiter bekommen, der seinen Ex-Chefs wegen der Kündigung mit den Hells Angels und der italienischen "Cosa nostra" gedroht haben soll. Daher wandten sich die Stuttgarter hilfesuchend an die rheinische Sicherheitsfirma. Einem Düsseldorfer Mitarbeiter gelang es dann, den arbeitslosen Objektleiter nach einem Gespräch ruhigzustellen. Doch Monate später soll sich dann der Angeklagte bei der Securityfirma gemeldet haben. Bei einem Treffen mit dem Geschäftsführer der Firma in einem Döner-Lokal in Bahnhofsnähe soll er die Geldforderung gestellt haben.

Immerhin hätten doch die Hells Angels dafür gesorgt, dass der Objektleiter der Stuttgarter Firma Ruhe gegeben habe. Als Gegenleistung sowie als Ersatz für angeblich versprochene, aber nie erteilte Security-Aufträge müsse der Geschäftsführer (51) jetzt binnen weniger Tage 10.000 Euro in bar an die Rocker entrichten. Wäre ihm das innerhalb der Frist nicht möglich, würde sich die Summe verdoppeln, sei ihm angekündigt worden, sagte er im Zeugenstand. Statt zu zahlen, ging der Mann zur Polizei. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten entdeckten die Beamten einen Revolver und einen Schlagring, zudem (inzwischen verbotene) Kutten mit Hells-Angels-Emblemen und weitere Utensilien aus der Rockerszene.

Da einer der Zeugen nicht erschienen ist, geht der Prozess erst Mitte Dezember weiter.

(wuk)
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