Rheinkirmes in Düsseldorf OB Geisel in Köln statt beim Schützenfest

Düsseldorf · Rund um die Kirmes diskutierten die Düsseldorfer das Fehlen des Oberbürgermeisters bei der Investitur des Schützenkönigs. Geisel hatte frühzeitig erklärt, dass er zu wichtigen Treffen mit Amtskollegen müsse.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel (l.) und Lothar Inden bei der Parade am Sonntag.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (l.) und Lothar Inden bei der Parade am Sonntag.

Foto: A. Orthen, A. Bretz

Das Bild ist gute Tradition, hat dieses Jahr aber einen Schönheitsfehler: Zur Investitur des Schützenkönigs lassen sich die Repräsentanten des St. Sebastianus Schützenvereins mit dem jeweiligen Oberbürgermeister am Fenster des Rathauses fotografieren. Ausgerechnet im Jubiläums-Jahr des Vereins aber fehlte Verwaltungschef Thomas Geisel. König Andreas-Paul Stieber, der auch für die CDU im Stadtrat sitzt, feierte seine Investitur am Samstag mit Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD). Zahlreiche Schützen kommentierten dies am Samstag mit Missfallenstönen und Buh-Rufen. Sie diskutierten gestern immer noch darüber, ohne die Gründe zu kennen.

 Gruppenbild ohne OB (v. l.): Gästekönig Albert Ritter, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Schützenoberst Günther Pannenbecker, Schützenkönig Andreas-Paul Stieber, Wolfgang Vollmer (2. Chef der Sebastianer) und Schützenchef Lothar Inden

Gruppenbild ohne OB (v. l.): Gästekönig Albert Ritter, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Schützenoberst Günther Pannenbecker, Schützenkönig Andreas-Paul Stieber, Wolfgang Vollmer (2. Chef der Sebastianer) und Schützenchef Lothar Inden

Foto: Anne Orthen

Denn Geisel fehlte entschuldigt. Er hatte bereits im Vorfeld des Fests Schützenchef Lothar Inden persönlich und mit einem Schreiben informiert. Er werde alle Termine des Schützenfests von den Gottesdiensten bis zum Seniorennachmittag gerne wahrnehmen, nur am 16. Juli könne er nicht dabei sein. Er habe Treffen mit seinem Aachener Amtskollegen Marcel Philipp beim Pferdesport-Turnier CHIO und mit der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Rande der "Kölner Lichter" vereinbart.

In den Gesprächen standen die regionale Zusammenarbeit und die Metropolregion Rheinland im Mittelpunkt. Dass Reker in der vergangenen Woche für eine vertiefte Zusammenarbeit Düsseldorfs und Kölns geworben hatte, war nicht Anlass für das Gespräch, der Termin war schon zuvor verabredet worden. "Das war schon vor drei Monaten klar", sagt Geisel. Das gelte auch für den Aachener Termin, "auf den sich besonders meine Kinder gefreut haben", ergänzt Geisel.

Der OB glaubt an ein Missverständnis. Er sei er doch immer für die Schützen da. Vergangene Woche verlieh er in Benrath noch abends um 22.30 Uhr Orden. Er nehme alle Termine wahr, die er zugesagt habe, erklärt er am Sonntag vor der Parade. Schützenchef Inden stimmte ihm dabei zu. Es müsse wohl ein internes Kommunikationsproblem gegeben haben, sagte Inden. Denn bei der offiziellen Einladung zur Investitur stand der Rathauschef noch auf dem Programm. Schützen-Sprecher Wolfgang Osinski erklärte, er habe von dem Fernbleiben Geisels erst am Freitag erfahren.

Schwieriges Verhältnis

Das Verhältnis zwischen Geisel und Inden gilt als schwierig, obwohl sie sich duzen. Beim Schützenfest vor zwei Jahren war Geisel bereits gewählter Oberbürgermeister, hatte das Amt aber noch nicht von Dirk Elbers übernommen. Inden ignorierte Geisel deshalb bei den festlichen Anlässen bei Einladungen und Begrüßungen.

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Foto: Helene Pawlitzki

Nach dem Anschlag von Nizza hatte Geisel am Freitag angeregt, das für den Abend geplante Feuerwerk zur Kirmes abzusagen. Inden aber wollte es als Programmpunkt beibehalten und setzte sich durch.

Zumindest eine Beteiligte konnte dem Vorfall etwas Gutes abgewinnen. Sie wäre gerne auch nächstes Jahr wieder bei der Investitur dabei, sagte Bürgermeisterin Zepuntke.

(RP)
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