Düsseldorf Rettungssanitäter von Randalierer bewusstlos geschlagen

Düsseldorf · Sein ehrenamtlicher Einsatz beim Arbeitersamariterbund endete am Donnerstagabend für einen 35-jährigen Sanitäter im Krankenhaus. Als der Mann gegen 20 Uhr von der Unfallhilfsstelle am Burgplatz zum Rathausufer ging, um aus dem dort abgestellten Versorgungs-Lkw Verbandsmaterial zu holen, versetzte ihm ein offenbar Betrunkener einen derart heftigen Kopfstoß, dass er bewusstlos zu Boden ging.

Düsseldorf: Rettungssanitäter von Randalierer bewusstlos geschlagen
Foto: Andreas Bretz

"Er hat eine Gehirnerschütterung, durfte aber am Abend das Krankenhaus wieder verlassen", sagte Jan-Christoph Eckel, der den ehrenamtlichen Sanitätsdienst beim ASB leitet. Eine Anzeige sei noch nicht erstattet worden. "Als eine Kollegin, den Verletzten fand, war der Täter längst weg, auch Zeugen gab es nicht." Der 35-Jährige arbeitet seit seiner Jugend ehrenamtlich beim ASB, war direkt von der Arbeit zum Einsatz an die Unfallhilfsstelle gekommen. "An den Hilfsstellen müssen die Düsseldorfer Rettungsdienste schon seit einigen Jahren Security-Kräfte einsetzen", sagt Eckel. Gewalt gegen Rettungskräfte sei keine Seltenheit mehr. "Früher hatte jeder Respekt vor der roten Jacke - heute treten sie uns gegen die Autotüren." Das soll auch der unbekannte Schläger getan haben. Als ihn der Sanitäter aufforderte, das sein zu lassen, war das demnach Auslöser für den Kopfstoß. Wer Hinweise auf den Täter gegen kann, sollte sich unter Telefon 0211 8700 bei der Polizei melden.

Die berichtete gestern von einem überwiegend friedlichen Altweiber-Geschehen. So waren mit 13 deutlich weniger Körperverletzungsdelikte angezeigt worden als im Vorjahr (43). Auch habe es weniger Schlägereien gegeben. Für die Rettungsdienste berichtete die Feuerwehr dagegen von deutlich mehr Einsätzen. 672 Mal mussten sie Hilfe leisten, vor allem seien auffallend viele stark alkoholisierte Minderjährige behandelt worden. Die Zahl stieg von 15 auf 65. In die Unfallhilfestellen kamen 263 Menschen (2014: 126), die meisten wegen Alkoholproblemen. 135 (2014: 94) wurden ins Krankenhaus gebracht.

(RP)
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