Düsseldorf Sechs Strafanzeigen nach Demo der Republikaner

Düsseldorf · Eine Demonstration der Republikaner gegen "Zuweisungen von Asylanten durch die Hintertür" im Zentrum von Garath ist am Samstagnachmittag ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. 90 Republikanern oder ihren Anhängern standen laut Polizeiangaben mehr als 250 Demonstranten des Bündnisses "Düsseldorf stellt sich quer" gegenüber.

Düsseldorf-Garath: Republikaner demonstrieren gegen Flüchtlinge
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Demonstration der Republikaner in Garath im August 2015

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Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Die Polizei hatte mehr als 150 Beamte vor Ort, um die beiden Gruppen auseinanderzuhalten, die Hauptverkehrsader Frankfurter Straße war zu weiten Teilen gesperrt. Am Ende des Tages wurden sechs Strafanzeigen aufgenommen: Fünf Personen hatten den Hitler-Gruß gezeigt, eine weitere einen Polizisten massiv beleidigt.

Die Verfahren wurden allesamt gegen Mitglieder des rechten Spektrums eingeleitet. Schlimmeres wurde wohl auch verhindert, weil die Polizei dafür sorgte, dass die vielen Bierflaschen, an denen sich die Republikaner und ihre Freunde labten, an der Garather Freizeitstätte blieben, während der kurze Umzug zur Stettiner Straße in die Nähe der Fritz-Henkel-Straße und zurück führte.

Die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch diskutierte mit vielen Republikanern - hier mit Ratsherr André Maniera.

Die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch diskutierte mit vielen Republikanern - hier mit Ratsherr André Maniera.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

So weit die nachrichtliche Bilanz. Was bleibt ansonsten? Vor allem das Bild der Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch, die sich nicht auf die Seite der Gegendemonstranten begeben hatte, sondern sich die Reden der Republikaner anhörte und auch aus dem Publikum angesprochen wurde. Immer wieder packte die Grünen-Politikerin der Zorn der Gerechten, wenn sie plumpe Anwürfe und haltlose Unterstellungen gegen die Flüchtlinge hörte.

Das harmloseste Vorurteil ging dahin, dass Flüchtlinge den Obdachlosen die Schlafplätze wegnehmen. Gebetsmühlenartig versuchte Koch, alle Vorurteile zu entkräften - mit mäßigem Erfolg. Dennoch meinte sie, "am liebsten würde ich hier mit jedem diskutieren. Das gibt's doch nicht, was die behaupten." Auch SPD-Chef Andreas Rimkus fluchte darüber, "was sich die Garather an einem Samstag anhören müssen". Nach gut zwei Stunden war's vorbei.

(RP)
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