Düsseldorf Rentner per Haftbefehl gesucht

Düsseldorf · Mit einem Trick soll ein 67-jähriger Bewohner eines Senioren- und Pflegeheims die Ehefrau eines Zimmernachbarn um 14.000 Euro geprellt haben. So steht es in der Anklage, über die das Amtsgericht gestern verhandeln wollte. Doch der Rentner ließ sich nicht blicken, die Anklagebank blieb leer. Jetzt wird er per Haftbefehl gesucht, der Prozess soll neu angesetzt werden.

Der Mann gab sich angeblich als wohlhabend aus - als Single mit üppiger Rente und zusätzlichem Barvermögen. Weil er aber immer neue Ausflüchte erfunden oder Notlagen vorgetäuscht habe, die ihn an einer Fahrt zu seiner Bank nach Krefeld angeblich hinderten, hatte die Frau seines Nachbarn ihm nach und nach immer wieder neues Geld vorgestreckt. Was er angeblich als "kurzfristige Darlehen" bezeichnete, sah die Frau bisher allerdings nicht wieder. Permanent habe sich der Angeklagte vor der Rückzahlung gedrückt. Als der Frau im August 2015 der Kragen platzte und sie ihn wegen der versprochenen Rückzahlung zur Rede stellte, unterzeichnete der 67-Jährige ein Schuldanerkenntnis über 14.000 Euro, versprach auch eine regelmäßige Ratenzahlung bis zur Tilgung aller Schulden. Da auch ein Jahr später davon nichts eingelöst worden sein soll, hatte die Staatsanwaltschaft den Rentner jetzt unter Betrugsanklage gestellt. Nur konnte sich der Angeklagte gestern offenbar auch nicht zum Gang vors Amtsgericht entschließen. Der Staatsanwalt beantragte daraufhin, den Rentner jetzt per Haftbefehl zur Festnahme auszuschreiben.

(wuk)
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