Düsseldorf Reiterstaffel zieht zum 1. September nach Bochum
Düsseldorf · Sie gehörte in Düsseldorf zum Weihnachtsmarkt wie die Besucher aus Holland und Großbritannien. Und die Reiterstaffel der Polizei hat auch bei Demonstrationen und gegen Fußballkrawall-Täter immer Eindruck gemacht. Damit ist jetzt Schluss: Nächsten Monat zieht die Staffel um. Der Stall in Willich wird aufgegeben und Rösser und Reiter gehen zum Dienst nach Bochum. Dort werden sie die berittenen Kollegen aus Dortmund treffen, mit denen sie in Zukunft die einzige Landesreiterstaffel bilden werden.
Im April hatte das Innenministerium angekündigt, die beiden Reiterstaffeln bis zum Jahr 2021 zu zentralisieren - jetzt geht es offenbar ganz schnell. Am 1. September ist Schluss mit der Düsseldorfer Staffel, die im gesamten Rheinland eingesetzt wurde.
Deshalb werde sich durch die Reiter-Fusion für Düsseldorf auch nicht so viel ändern, meint Polizeipräsident Norbert Wesseler. "Wir hatten ja auch nicht immer Zugriff auf die Reiter, mussten die Staffel anfordern wie jede andere Behörde auch." Und das werde man auch in Zukunft tun. "Vielleicht kommen auch wieder berittene Kollegen zum Weihnachtsmarkt - dann eben aus Bochum."
Die Reiter konnten wählen, ob sie mit der Staffel nach Bochum oder in eine andere Dienststelle wechseln. Gebraucht werden am neuen Standort ohnehin nicht alle, die neue Landesreiterstaffel wird weniger als 50 Reiter haben. Bis 2002 hatte die Düsseldorfer Polizei eine eigene Reiterstaffel zur Verfügung. Die sparte die rot-grüne Landesregierung ein. Jürgen Rüttgers (CDU) machte die Polizeipferde zum Wahlkampfversprechen, das er als Ministerpräsident 2006 teilweise einlöste: Zwar bekam nicht jedes Präsidium seine Staffel zurück. Aber immerhin leistete sich das Land zwei Einheiten mit je 25 Reitern und 20 bestens ausgebildeten Pferden, die bei Großveranstaltungen in NRW eingesetzt werden. Zuletzt waren die berittenen Einheiten auch als Streifen in Wohngebieten unterwegs, um Einbrecher abzuschrecken. Das wird nun seltener der Fall sein.
