Düsseldorf Real in Heerdt testet erstmals Kleingeld-Wechselautomaten

Düsseldorf · Vielen ist Kleingeld lästig, für Einzelhändler ist die Bargeldhaltung extrem teuer. Dennoch hat die Supermarktkette Real nun in Heerdt einen der ersten Einzahlautomaten in Betrieb genommen.

 In vier Schritten kann man an diesem Automaten im Real in Heerdt sein Kleingeld gegen einen Supermarktgutschein eintauschen.

In vier Schritten kann man an diesem Automaten im Real in Heerdt sein Kleingeld gegen einen Supermarktgutschein eintauschen.

Foto: Thorsten Breitkopf

Münzgeld ist lästig, es macht das Portemonnaie übervoll, ist unübersichtlich, und wer mal eilig hat an der Supermarktkasse, ist froh, wenn der Kunde vor ihm mit Karte zahlt und nicht 37,99 Euro in kleinen abgezählten Münzen aus dem Geldbeutel sucht. Bargeld loszuwerden wird immer schwieriger, viele Banken erheben zum Teil erheblich Gebühren, Kunden von Direktbanken schauen komplett in die Röhre, weil es keine Schalter oder Kassen in diesen Instituten gibt.

Die Supermarktkette Real, eine Tochter der Metro, geht nun einen neuen, ungewöhnlichen Weg. Im Foyer der Filiale in Heerdt an der Schiessstraße steht neben den Mülleimern und einem Geldautomaten seit dieser Woche ein weiterer elektronischer Kasten. Es ist ein Münzeinzahlautomat. Der Kunde erhält für seine Münzen einen Gutschein, den er später an der Kasse zum Zahlen nutzen kann, oder den er auch bar auszahlen lassen darf.

Und so funktioniert es in vier Schritten. Erst drückt der Kunde auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm den Startknopf. Dann wird er aufgefordert, seine Münzen in eine metallene Mulde zu kippen, die er anschließend wie eine Wippe in den Automaten entleert. Dieser zählt dann lautstark und präsentiert aufgelistet, welche Münzen eingeworfen wurden. Will man nicht erneut Münzen nachkippen, drückt man auf fertig. Es wird der Bon gedruckt, der an der Kasse (nicht an der Selbstbedienungskasse) eingelöst werden kann.

Düsseldorf ist laut einer Sprecherin damit eine der 50 neuen Pilotfilialen mit diesen Münzautomaten. "Wir nehmen eine geringe Gebühr bis maximal zehn Prozent. Welche zu Gebühren der Banken im Vergleich häufig günstiger ist. Sofern die entsprechende Bank das Münzgeld entgegen nimmt", begründet die Sprecherin den relativ betrachtet gar nicht niedrigen Preis. Da es sich bei den Umtauschaktionen insgesamt um geringe Summen handelt, hält sich die Kritik der Heerdter Kunden aber in Grenzen.

Da die Testphase noch nicht abgeschlossen sei, wurde über einen dauerhaften Einsatz der Geräte noch nicht entschieden. "Bisher werden die Automaten sehr gut von den Kunden angenommen. Unsere Märkte erhielten bis dato ein durchweg positives Kundenfeedback", sagte die Sprecherin auf Anfrage. Für den Heerdter Markt sei aber ein Fazit zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht möglich.

Für bis zu 50 Münzen herrscht in Deutschland an der Supermarktkasse eine Annahmepflicht. Wer diese Grenze ausreizt oder sogar überschreitet, sorgt in einem gut besuchten Supermarkt für einen Stau an der Kasse. Die Bargeldhaltung ist für die Märkte extrem teuer.

(tb.)
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