Historische Leuchten Rat entscheidet über Gaslaternen

Düsseldorf · Die originalen Altdüsseldorfer und Frankfurter Leuchten sollen in historischen Straßenzügen erhalten bleiben. Das wollen FDP und CDU in der Ratssitzung festlegen. Darüberhinaus sei ein Umrüsten auf LED-Technik sinnvoll.

Historische Leuchten: Rat entscheidet über Gaslaternen
Foto: RP, Werner Gabriel

Die Gaslaternen sind Zeugnisse einer früheren Baukultur und sollen daher in den Gründerzeitvierteln der Stadt erhalten bleiben. "Und nicht nur die äußeren historischen Hüllen, sondern auch der Gasbetrieb", sagte FDP-Ratsherr Manfred Neuenhaus.

Deshalb strebt seine Fraktion an, in der kommenden Ratssitzung die Beschlüsse zur Straßenbeleuchtung zu konkretisieren. In erster Linie sind damit die Alt-Düsseldorfer Laternen gerettet. Es könnten aber auch in einigen Straßenzügen die einfachen, kugeligen Peitschenleuchten mit Gasbetrieb erhalten bleiben.

Die Form auch dieser für Düsseldorf typischen Leuchten "soll ebenfalls nicht aus dem Stadtbild verschwinden", erklärt Neuenhaus. Doch deren Leuchtkörper könnten durch LED-Technik ersetzt werden.

Klimaschutz wichtiges Ziel

Zusammen mit der CDU könnte diese Richtlinie für die Umrüstung der Laternen vorgegeben werden. "Zwar sollten aus Umweltschutzgründen alle Laternen mit LED-Technik ausgestattet werden, aber die Altdüsseldorfer- und auch Frankfurter Leuchten wie die im Hofgarten können mit Gas betrieben werden, wenn Bürger dies wünschen", sagte CDU-Ratsherr Andreas Hartnigk. Auch wenn der Klimaschutz ein wichtiges Ziel sei, könnten für das Stadtbild Kompromisse gemacht werden. Hartnigk schlägt vor, dass die Stadtwerke als Ausgleich für den höheren CO2-Ausstoß Ausgleichsverträge für umweltfreundliche Projekte schließen könnte.

Der Austausch der Gasstrümpfe gegen LED-Leuchtmittel war von der Verwaltung im Klimaschutzprogramm vorgeschlagen worden. Denn Gaslaternen sind wenig klimafreundlich: "Eine einzige Gaslaterne stößt pro Jahr 34 Tonnen CO2 aus, genauso viel wie beim Leben einer dreiköpfigen Familie anfällt", erklärte Umweltamtsleiter Görtz. Eine LED-Leuchte erzeuge dagegen nur 2,8 Tonnen CO2 pro Jahr. Auch Görtz schätzt das warme Licht der Gaslaternen, "aber es ist möglich, mit LED-Technik dieselbe Lichttönung herzustellen." Daher sei eine Umrüstung aus Gründen des Umweltschutzes geboten.

Inzwischen melden sich auch Leser der RP, die durchaus dafür sind, das Gaslicht abzuschaffen. Ein Bewohner der Lanker Straße in Oberkassel zum Beispiel berichtet, er empfinde seine Straße in der Nacht wegen der alten Gaslaternen als viel zu dunkel und lobt die Beleuchtung der nahen Wildenbruchstraße.

Dort seien die Gaslaternen mit elektrischem Licht bestückt, und seitdem sei es nachts angenehmer, dort entlang zu gehen. Das Licht dieser neuen Lampen wirke immer noch weich, aber von der Qualität eindeutig besser als das der alten Gaslaternen. Er spricht sich nachdrücklich dafür aus, die Umrüstung der Lampen auf Elektrizität wie geplant weiter zu betreiben.

(RP)
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