Düsseldorf Q-Fieber: Stadt warnt vor Streichelzoos

Düsseldorf · Familien, die am Wochenende einen Streichelzoo oder Bauernhof besuchen wollen, sollten ihre Pläne überdenken: Denn nachdem sich zwei Menschen auf einem Hof im Osten der Stadt womöglich mit dem Q-Fieber angesteckt haben, das von Tieren auf Menschen übertragen werden kann, rät die Stadt von Kontakten mit Paarhufern wie Schafen, Ziegen und Rindern – den häufigsten Überträgern der bakteriellen Erkrankung – ab.

Q-Fieber in Düsseldorf: Stadt warnt vor Streichelzoos
Foto: dpa, Lena Kaiser

Familien, die am Wochenende einen Streichelzoo oder Bauernhof besuchen wollen, sollten ihre Pläne überdenken: Denn nachdem sich zwei Menschen auf einem Hof im Osten der Stadt womöglich mit dem Q-Fieber angesteckt haben, das von Tieren auf Menschen übertragen werden kann, rät die Stadt von Kontakten mit Paarhufern wie Schafen, Ziegen und Rindern — den häufigsten Überträgern der bakteriellen Erkrankung — ab.

Auch Menschen, die in der Verarbeitung von Fleisch und anderen tierischen Produkten arbeiten (zum Beispiel Schlachter, Laborpersonal und Tierfellverarbeiter), könnten sich bei Kontakt mit infizierten Tieren anstecken, warnt die Stadt. Vorsicht ist zudem bei Kontakt mit Katzen, Hunden, Kaninchen und Wildtieren sowie Vögeln geboten: Denn sie können, wenn in der Regel auch eher selten, als Überträger fungieren, sagt das Gesundheitsamt.

Die seltene Krankheit verläuft bei Tieren in der Regel harmlos, meist fällt es nicht mal auf, dass sie sich angesteckt haben. Bei Menschen sieht das allerdings anders aus: Wer sich angesteckt hat — meist passiert das über das Inhalieren von infektiösem Staub (zum Beispiel Tierkot) oder direkten Kontakt mit einem infizierten Tier — hat anfangs meist hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und starke Stirnkopfschmerzen. In Einzelfällen können später Lungen- oder Leberentzündungen und Entzündungen von Herzmuskeln, Herzinnenwand oder Hirnhaut auftreten.

Da die Inkubationszeit, also die Zeit von der Aufnahme des Erregers bis zum Ausbruch der Erkrankung, meist zwei bis drei Wochen beträgt, rät das Gesundheitsamt Düsseldorfern, die zwei bis drei Wochen nach dem letzten Kontakt zu einem möglicherweise infizierten Tier typische Krankheitssymptome aufweisen, zum Hausarzt zu gehen.

Nach Angaben des Düsseldorfer Gesundheitsamts verläuft die Krankheit allerdings in 50 Prozent der Fälle ohne (grippeähnliche) Symptome: Sie heilt dann in ein bis zwei Wochen aus. Da die Übertragung von Mensch zu Mensch selten ist, seien besondere Schutzmaßnahmen (etwa die Isolation von Betroffenen) nicht erforderlich.

Das Q in Q-Fieber steht für den englischen Begriff query, der so viel bedeutet wie Frage, denn anfangs war der auslösende Mikroorganismus der Krankheit, die erstmals in den 1930er Jahren bei Schlachthausarbeitern in Australien festgestellt wurde, unbekannt. In Deutschland ist die Erkrankung meldepflichtig.

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