Düsseldorf Prepaid-Karte für Privatjets

Düsseldorf · Düsseldorf wird mehr und mehr zu einem Drehkreuz des Geschäftsflugverkehrs. Immer mehr Geschäftsleute und Unternehmen erwerben Anteile am Flugzeug, um zu reisen – oder sie kaufen sich 25 Flugstunden für 139 000 Euro.

Düsseldorf wird mehr und mehr zu einem Drehkreuz des Geschäftsflugverkehrs. Immer mehr Geschäftsleute und Unternehmen erwerben Anteile am Flugzeug, um zu reisen — oder sie kaufen sich 25 Flugstunden für 139 000 Euro.

Man kennt es vom Handy: Statt eines festen Vertrags mit monatlichen Kosten kauft man sich eine so genannte Prepaid-Karte. Da ist ein Guthaben drauf, dass man abtelefonieren kann. Das geht auch beim Fliegen. Es kostet nur ein wenig mehr: 139 000 Euro für 25 Flugstunden müssen Geschäftsleute oder Unternehmen auf eine so genannte Private Jet Card buchen, bevor sie dann mit einem Privatjet chauffiert werden. Diese Prepaid-Karten in der Geschäftsfliegerei bietet Netjet Europe, Europas führender Betreiber von Business-Jets an. Mit 150 Flugzeugen bedient das 1996 gegründete Unternehmen europaweit rund 1600 Kunden, die es sich leisten können, mit einem gemieteten Privatflieger, umgeben von Ledersitzen, Mahagoni-Vertäfelung und einer Couch im Heck zum Geschäftstermin zu reisen.

Kunden sind reich — und sparsam

Der Markt boomt. In den vergangenen Jahren hoben immer mehr Privatjets in Düsseldorf ab, sagt Frank Kusserow, Direktor für Businessjet-Betrieb bei Jet Aviation. Vier private Airlines haben ihren Sitz am Rhein, halten insgesamt rund 20 Maschinen in Bereitschaft. Düsseldorf ist aber auch Ziel aller in Deutschland verkehrenden privaten Geschäftsfluglinien. Das sind rund 70 Gesellschaften.

NRW ist ein sehr interessanter Markt. Allein 2009 verzeichnete Netjets Europe über 800 Flüge allein von und nach Düsseldorf. Der Promi zum Konzert, der Unternehmer zu Business-Verhandlungen, der Reiche zum Golf-Termin im Rheinland: Die Kundschaft ist exklusiv und wohlhabend.

Aber sie ist auch sparsam, wenn es drauf ankommt. Deshalb bieten private Fluggesellschaften wie NetJets völlig neue Flug-Modelle an. Neben dem Prepaid-Ticket können Firmen wie Personen auch Anteile beispielsweise an einer achtsitzigen Hawker 400 XP oder einer siebensitzigen Cessna Citation Exel erwerben. Beispiel: Kostet eine Hawker 400 beim Kauf 6,4 Millionen US-Dollar, ist für vergleichsweise schlappe 400 000 US-Dollar ein Sechszehntel-Anteil zu haben — inklusive aller jährlichen Betriebskosten, die so anfallen.

Dafür können dann alle 16 Teilhaber jeweils 50 Stunden pro Jahr fliegen. Die Garantie: Wer abends um 23 Uhr anruft, hat früh morgens eine vollgetankte und gewaschene Maschine plus Pilot abreisefertig auf dem kleinen Privatbereich am Flughafen Düsseldorf stehen. Oder auf einem anderen der rund 5000 Airports, die Netjets ansteuert. Neuerdings sogar einen eigenen Flughafen. In Egelsbach in der Nähe von Frankfurt kaufte die Firma sich ihren eigenen Flughafen.

(RP)
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