Düsseldorf Politiker wollen Bus-Umrüstung

Düsseldorf · Die Belastung mit Stickstoffdioxiden (NO2) ist an der Corneliusstraße seit Jahren zu hoch. Davon betroffen sind auch große Durchfahrtsstraßen wie die Dorotheen- und die Ludenbergstraße. Welche Schritte nötig wären, um die Belastung auf den Grenzwert von durchschnittlich 40 Mikrogramm zu senken, stellte im Umweltausschuss nun ein Gutachter vor.

 Eine Station misst an der Corneliusstraße in Friedrichstadt Die Belastung mit Stickstoffdioxiden.

Eine Station misst an der Corneliusstraße in Friedrichstadt Die Belastung mit Stickstoffdioxiden.

Foto: Andreas Endermann

Damit Düsseldorf an der Corneliusstraße den Grenzwert einhält, wäre eine Reduktion des Verkehrs um 60 Prozent nötig. "An allen Werktagen ist die Belastung so hoch, dass man nur jedes dritte Auto durchlassen dürfte, um eine Chance zu haben, den Grenzwert zu erreichen", erklärte Gutachter Torsten Nagel.

Weil dies kaum praktikabel sei, wurden weitere Maßnahmen und ihre Wirkung durchgespielt. Würden alle Diesel-Pkw in Benziner umgetauscht, dann ergibt dies nach Rechnung der Gutachter immerhin eine Reduktion von 40 Prozent. Einen wirkungsvollen Ansatz würde allerdings auch die Umrüstung des Öffentlichen Nahverkehrs auf emissionsfreie Antriebe wie Elektromobilität oder Brennstoffzellen bringen, so ein Fazit des Gutachtens.

Für diese Idee, die die Busflotte der Rheinbahn auf der Corneliusstraße beträfe, konnten sich im Ausschuss die Umweltpolitiker der verschiedenen Fraktionen erwärmen. Umweltdezernentin Helga Stulgies wies darauf hin, dass dieses Thema nach den Sommerferien mit dem Verkehrsdezernat und dem Verkehrsausschuss beraten werden sollte. Das Gutachten sei als erster Schritt zu einem Gesamtkonzept zu sehen.

Die Untersuchung war nach einem Ratsbeschluss im Februar in Auftrag gegeben worden. Damals hatte die Ampelkooperation beantragt, dass die Stadt die Reduzierung der NO2-Emissionen vorantreiben solle und entsprechende Konzepte und Maßnahmen erarbeiten möge. Auslöser dafür war die Klage der EU-Kommission gegen Deutschland, weil der Grenzwert von durchschnittlich 40 Mikrogramm in etlichen deutschen Großstädten nicht eingehalten wird. Die Deutsche Umwelthilfe schloss sich mit einer Klage gegen das Land NRW an.

(stz)
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