Düsseldorf Politik will Entscheidungshoheit über neue Weihnachtsmärkte

Düsseldorf · Eigentlich sollte der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus (AWTL) gestern beschließen, dass die städtische Marketingagentur DMT und ihre Gremien über Konzeption, Planung und Umsetzung der Neugestaltung der Düsseldorfer Weihnachtsmärkte beschließen. Eine entsprechende Vorlage hatte die Wirtschaftsförderung unter ihrem Leiter Uwe Kerkmann vorbereitet. Im Sommer hatte DMT-Chef Frank Schrader in einer Präsentation den Gewinnerentwurf dem AWTL vorgestellt. Kern dabei ist eine neue Illumination. Sie soll zunächst auf dem Schadowmarkt getestet werden. Später könnten ähnliche Lichtspiele auf andere Märkte und Kö ausgeweitet werden.

Doch überraschend gaben die Düsseldorfer Politiker gestern im AWTL bekannt, dass sie gerne vor einer echten Beschlussfassung noch einmal über den Entwurf drüberschauen möchten.

"Die vorgestellten Ideen sind noch kein Konzept", sagte SPD-Fraktionschef Markus Raub gestern im Ausschuss als Grund. Entsprechend schlug er vor, die Beschlussvorlage abzuspecken und die DMT zwar mit der Suche eines neuen Konzeptes für die Jahre 2017 bis 2027 zu beaufragen, allerdings vorbehaltlich einer neuen Präsentation im Wirtschaftsausschuss. Für die DMT-Vertreter kam dieser Einwand offenbar überraschend. Sie hoffen auf baldige Planungssicherheit, auch was die Finanzierung betrifft. Die sieht Raub als gegeben an.

Überraschend schlossen sich die Mitglieder der CDU im AWTL der Argumentation Raubs uneingeschränkt an. Zu sehr klaffe noch die Wunde öffentlicher Kritik und negativer Presse über den anfangs abgelehnten weißen Schwabenmarkt auf dem Schadowplatz vor einigen Jahren, sagten die CDU-Ratsherren Klaus Mauersberger und Klaus-Dieter Lukaschewski. Die anderen Parteien scheinen der Entscheidungskompetenz der DMT unter Werbeprofi Frank Schrader auch nicht ganz zu trauen. Denn der abgespeckte Beschluss zum neuen Lichterkonzept wurde einstimmig von allen Parteien angenommen. Linken-Ratsherr Lutz Pfundner merkte noch an, nicht konkret über die Kosten im sechsstelligen Bereich informiert worden zu sein.

(tb.)
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