Düsseldorf-Süd Politik: Vorteile überwiegen Nachteile

Düsseldorf-Süd · Die schwarz-grüne Koalition wehrt sich gegen den Vorwurf, die Streichung der Hbf-Anbindung verschlafen zu haben.

Obwohl die Haltestelle Urdenbacher Allee umgebaut wurde, können Fahrgäste nicht barrierefrei in die jetzige Stadtbahn U74 einsteigen. Mit Inbetriebnahme des neuen Netzes fahren diese Bahnen nicht mehr nach Benrath.

Obwohl die Haltestelle Urdenbacher Allee umgebaut wurde, können Fahrgäste nicht barrierefrei in die jetzige Stadtbahn U74 einsteigen. Mit Inbetriebnahme des neuen Netzes fahren diese Bahnen nicht mehr nach Benrath.

Foto: vam

Unkommentiert will die schwarz-grüne Koalition in der Bezirksvertretung (BV) 9 die Kritik eines RP-Lesers nicht stehen lassen. Auf RP Online hatte dieser moniert, dass die Stadtteilpolitiker im Düsseldorfer Süden aus seiner Sicht verschlafen hätten, sich im Sinne der ÖPNV-Nutzer gegen die Abschaffung der Direktverbindung von Benrath zum Hauptbahnhof zu wehren. Auf Wunsch der Düsseltaler BV-Politiker bleibt die 708, die den Stadtteil mit dem Hauptbahnhof anbindet, zunächst für ein Jahr erhalten. Mit der Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie am 21. Februar 2016 geht ein komplett überarbeitetes Liniennetz an den Start.

Und das sieht tatsächlich vor, dass die U74 künftig - bis auf zwei Fahrten im morgendlichen Schülerverkehr - in Holthausen endet. Benrath wird stattdessen mit den Linien U71 (alle sieben Tage die Woche) und der U 83 (nur montags bis freitags) angefahren. Bei beiden Linien handelt es sich um Fahrzeuge der silberfarbenen Niedrigflurbahnen mit einem fast ebenerdigen Einstieg an den meisten Haltestellen. Beide Bahnen fahren künftig über den Bilker S-Bahnhof und den Wehrhahn-Tunnel bis Heinrich-Heine-Allee. Die U71 fährt dann weiter bis Heinrichstraße, die U83 bis zum Gerresheimer Krankenhaus.

Und genau auf diesen Punkt verweist Schwarz-Grün in einer Stellungnahme. Nach der ersten Vorstellung der Planung der Rheinbahn habe die BV vor der Frage gestanden, ob man sich für den Erhalt der bisherigen Situation einsetzen solle - mit ihren Vorteilen und Nachteilen, heißt es in der Stellungnahme von CDU-Fraktionssprecher Dirk Angerhausen und Grünen-Mitglied Andreas Schardt: "Die BV hat sich für eine konsequent barrierefreie Innenstadtverbindung im zehn-Minuten-Takt entschieden, auch wenn künftig mit der Tonhalle und dem Hauptbahnhof zwei wichtige Ziele nicht mehr ohne Umsteigen erreicht werden können. Wer mit Rollator, Kinderwagen oder Rollstuhl unterwegs oder einfach nur schlecht zu Fuß ist, wird die Freiheiten der neuen Netzanbindung zu schätzen wissen. Das gleicht unserer Meinung nach die wenigen Nachteile aus dem Wegfall der U74 bei weitem aus." Wer von der Tonhalle nach Benrath möchte, könne mit jeder beliebigen Bahn zur Heinrich-Heine-Allee fahren und dort barrierefrei in die U71 umsteigen, so die Politiker weiter. Laut Rheinbahn sollen die Anschlussbeziehungen in Holthausen am Kamper Acker zwischen den U-Bahnen und den Bussen unverändert bleiben.

Veränderungen gibt es bei den Übergängen von der Buslinie 789 in die S6 am Hellerhofer S-Bahnhof. In Richtung Innenstadt wird die Umsteigezeit montags bis freitags von aktuell fünf auf sieben Minuten verlängert. Von der S6 in Richtung Köln auf die Linie 789 Richtung Monheim werden aus drei nun ebenfalls sieben Minuten. Samstags, sonn- und feiertags beträgt die Umsteigezeit für beiden Richtungen je nach Tageszeit zwischen fünf und sechs Minuten.

Derzeit arbeitet die Rheinbahn auch an einer ÖPNV-Vorrangschaltung auf der Kölner Landstraße. 2016 soll mit der Umsetzung begonnen werden, unter anderem geht es auch um die Signalschaltung an der Werstener Dorfstraße.

(RP)
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