Düsseldorf Politik ringt um Sanierung des Schauspielhauses

Düsseldorf · Dach und Fassade werden wohl saniert. Die Stadtspitze will die Diskussion um weitere Arbeiten aber beenden.

Seit Wochen wird über das Schauspielhaus debattiert, heute fällt eine wichtige Vorentscheidung: Der Stadtrat soll einen ersten Beschluss fassen, dass die Sanierung von Dach und Fassade angegangen wird. Die Stadtverwaltung soll beauftragt werden, die Kosten zu ermitteln, bislang werden die Arbeiten grob auf rund 20 Millionen Euro geschätzt. Da die Arbeiten als dringend notwendig gelten und die Politik einen Verbleib des Schauspiels an diesem Standort will, ist dieser Beschluss inzwischen unstrittig. Die Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP hat ihre Zustimmung signalisiert, genau wie die CDU.

Für Aufregung vor der Sitzung sorgt aber ein anderer Punkt: In der ersten Fassung der Beschlussvorlage wurden zusätzliche Arbeiten an dem Gebäude in Aussicht gestellt, die zwar nicht unbedingt nötig sind, aber zur Instandhaltung als wünschenswert gelten. Die Stadtverwaltung sollte beauftragt werden, auch dafür die Kosten zu ermitteln. Dazu zählt etwa die Reparatur eines Aufzugs, die Gestaltung des Durchgangs zwischen Großem und Kleinem Haus, eine Sanierung des Foyers und - als Wunsch von Intendant Wilfried Schulz - ein neuer Kassenbereich. Dafür spräche, dass das Theater ohnehin wegen der benachbarten Baustelle für das "Ingenhoven-Tal" geschlossen bleibt.

Kurzfristig erhielten die Politiker aber eine neue Fassung, in dem die Stadtspitze diesen Punkt gestrichen hat. Das ist nicht zuletzt heikel, weil Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) dem Intendanten genau diese Prüfung als Ausgleich für die lange Sperrzeit des Hauses zugesichert hatte. Von dieser Zusage aus einem "5-Punkte-Plan" im Dezember 2015 wäre er damit abgerückt.

Nun muss die Politik entscheiden, ob sie der Änderung zustimmt. Das gilt als unklar, weil die Ampel-Kooperation zusätzliche Arbeiten zwar im Kulturausschuss kritisch bewertet hatte, allerdings offenbar nicht mehr ausschließt. Die Fachpolitiker der drei Fraktionen wollen heute vor der Sitzung beratschlagen.

Die Ratsleute sind offenbar einig, dass eine Finanzierung aus der Stadtkasse vorerst nicht zu schultern ist. Allerdings wollen sie nach den positiven Signalen aus der Podiumsdiskussion vom Wochenende diskutieren, ob sie ein Modell anbieten, bei dem Bürger sich durch Spenden beteiligen. Auch dafür müsste allerdings die Stadt erst einmal beziffern können, welche Beträge nötig wären.

(arl)
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