Düsseldorf Pläne für Rheinquerung stocken

Düsseldorf · Eine Studie zum Verkehrswert soll in den nächsten sechs Monaten vorliegen.

 So könnte eine Brücke über den Rhein aussehen, die unter anderem von Stadtbahnen genutzt wird.

So könnte eine Brücke über den Rhein aussehen, die unter anderem von Stadtbahnen genutzt wird.

Foto: Rheinbahn

Die Pläne für eine Rheinquerung zwischen der Messe und Meerbusch/Neuss werden vorerst nicht verwirklicht. Es ist derzeit ungewiss, ob die angedachte Verbindung über den Rhein - Brücke oder Tunnel nur für Stadtbahnen, Radfahrer und Fußgänger - überhaupt gebaut wird. Der Knackpunkt ist die Hauptfinanzierung durch den Bund, ohne die sie kaum realisiert werden kann. Das entsprechende Bundesprogramm mit dem zungenbrecherischen Namen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, (GVFG) läuft 2019 aus. Ob es ein Anschlussprogramm geben wird, ist offen.

Im Landesbauministerium heißt es zur Rheinquerung: "Bisher liegt noch keine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zum Projekt vor. Eine mittelfristige Realisierung dieses zweiten Bauabschnitts ist unwahrscheinlich." Der erste Bauabschnitt ist die Verbindung Flughafenterminal - Esprit Arena/Messe Nord.

Eine von der Stadt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie fehlt noch. Und die Schätzungen zur Nutzung der U 81, die die beiden Rheinseiten verbinden soll, gehen weit auseinander: von 3000 bis zu 10 000 Fahrgästen. Bernd Thomas, Referent von Verkehrsdezernent Stefan Keller, geht davon aus, dass die Studie zum Verkehrswert der Strecke innerhalb der nächsten sechs Monate vorliegt.

Der verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin hatte 2004 das Projekt Rheinquerung angestoßen, vor allem in Hinblick auf die später gescheiterte Olympia-Bewerbung Düsseldorfs. Sie sollte das olympische Dorf um Lörick mit den rechtsrheinischen Spielstätten verbinden. In seiner Nachfolge war auch Ex-Oberbürgermeister Dirk Elbers ein Befürworter des Projektes - auch ohne die Olympia-Perspektive, ebenso die Stadt Meerbusch. Allerdings wollen die Meerbuscher eine zusätzliche linksrheinische Schleife zur besseren Anbindung des Ortsteils Büderich. Das würde die Kosten weiter erhöhen.

Selbst wenn die Finanzierung gesichert wäre, würde die Realisierung der Verbindung über den Rhein wohl noch Jahre dauern. Denn Widerstand gibt es schon lange in Lörick. 5000 Unterschriften wurden bereits gesammelt. Auch die Deichwächter, stets besorgt um die Rheinauen, stellen sich quer.

(RP)
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