Name und Nachricht Peter Hesse hat keine Lust mehr auf CDU

Düsseldorf · Mehr als 40 Jahre war er Mitglied der Christdemokraten, doch Ende des Jahres soll Schluss sein: Peter Hesse, Unternehmer und Gründer der nach ihm benannten Stiftung, die sich auf Haiti und in Afrika für eine bessere Bildung engagiert, tritt aus der CDU aus.

Name und Nachricht: Peter Hesse hat keine Lust mehr auf CDU
Foto: Anne Orthen

"Vergeblich suchte ich im Wahljahr 2017 eine Partei mit Vision", begründet Hesse den Schritt auf seiner Internetseite.

Enttäuscht sei er von Kanzlerin Angela Merkel, schreibt Hesse dort weiter, dass ihr der Mut fehle "zu einem Bekenntnis für eine würdevolle und liebevolle Zukunftsentwicklung unserer Menschheit". Konkret kritisiert der 80-Jährige, dass seine Partei zu wenig den Menschen und zu sehr den Profit in den Fokus nehme, zum Beispiel, indem sie Spekulationen mit Grundnahrungsmitteln zulasse. Es ist nicht das erste Mal, dass Hesse die Union mit Blick auf die Weltpolitik kritisiert. Schon einmal hat er beispielsweise einen Brief an Merkel geschrieben und vor den Gefahren des Freihandelsabkommens TTIP zwischen Europa und den USA gewarnt.

Immer hatte er dabei jene Menschen im Blick, denen es nicht so gut geht. Die Welt sei aus der Balance geraten, fand er, zerfalle in Arm und Reich. Hesse weiß, wovon er spricht: Der Unternehmer, der bis 1997 die von seinem Vater gegründete Firma Schmincke für Künstlerfarben in Erkrath leitete, engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für jene ohne Geld und Macht. Damals gründete er seine Stiftung und baute auf Haiti zahlreiche Vorschulen nach dem Montessori-Prinzip auf. Inzwischen hat er sein Engagement ausgeweitet, hilft auch im Senegal und an der Elfenbeinküste. Entwicklungshilfe und Entwicklungspolitik sind seine größten Themen. Und das werden sie auch weiter sein, verspricht er. Nur eben ohne ein Parteibuch.

(RP)
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