Düsseldorf Partywissen vom "Fachidioten"

Düsseldorf · Bei der zweiten "Nerd Nite" hielten vier Experten kleine Vorträge zu ihren ausgefallenen Fachgebieten.

 Thorsten Happel weiß mehr über Houdini als manches Buch. Bei der "Nerd Nite" stellten Experten wie er ihr Wissen vor Publikum unter Beweis.

Thorsten Happel weiß mehr über Houdini als manches Buch. Bei der "Nerd Nite" stellten Experten wie er ihr Wissen vor Publikum unter Beweis.

Foto: Anne Orthen

Hätten Sie gewusst, dass die Mutter des Zauberers Houdini jahrelang in den USA lebte, aber bis zu ihrem Tod kein Englisch sprach? Das Publikum der "Nerd Nite" im Boui Boui Bilk ist nun um dieses Anekdotenwissen schlauer und weiß auch, dass der berühmte Zauber- und Entfesselungskünstler eigentlich Erik Weisz hieß, eine Rechtschreibschwäche hatte und einen Streit mit dem Sherlock-Holmes-Autor Arthur Conan Doyle führte.

Vier Referenten, vier vollkommen unterschiedliche Themengebiete füllten den Abend. Jedem der Sprecher stand nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung, um ihr Publikum zu fesseln, dass nach dem Vortrag Zeit hatte, Fragen zu stellen und das Wissen des "Nerds" (engl. für "Fachidiot") auf der Bühne zu testen. Neben wasserbetriebenen Raketen, die Andreas Becker vorstellte, dem Vortrag über den Einfluss der Fotografie auf unsere Wahrnehmung von Deborah Eisinger ging es im Referat von Nina Kiehl auch um die Frage, warum Sex so selten in Videospielen vorkommt.

Thorsten Happel ist selbst Zauberkünstler, lebte und arbeitete mehrere Jahre in New York. Deshalb verbindet ihn schon sein berufliches Interesse mit dem Mann, der Elefanten und Eisenbahnen verschwinden ließ und sich aus jedem Käfig und jeder Fessel befreien konnte. Happel erklärt, wie der ungarische Sohn eines Rabbiners zu seinem Künstlernamen kam: In Anerkennung an den Zauberer Jean Eugène Robert-Houdin setzte er an dessen Nachnamen ein "i", was laut Houdini im Italienischen eine Aufwertung bedeute. "Das ist natürlich völliger Blödsinn", sagt Happel. Auszüge aus den liebevoll formulierten Briefen Houdinis an seine Mutter ("Meine leibe Mama" / "geb mich ein Kiss") zeugten davon, wie schnell man als Auswanderer seine Muttersprache verlernen kann. Lacher erntete Happel vor allem bei seinen Ausführungen, dass Houdini für einige Tricks eine Kiste benötigte, in die er hineinstieg: "Die Kiste war natürlich nicht besonders groß, Houdini mit seinen 1,65 Metern aber auch nicht."

(RP)
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