Düsseldorf Partybeleuchtung am Baum ist Schnee von gestern

Düsseldorf · Weihnachten mit grünen Tannen und roten Kugeln ist aus der Mode. Eine Weihnachts-Stilberatung kann helfen, um trendbewusst durch die besinnliche Zeit zu kommen.

 Birgit Gerhold und Bernd Scherwinski präsentieren einen der Verkaufsrenner: Santa Claus

Birgit Gerhold und Bernd Scherwinski präsentieren einen der Verkaufsrenner: Santa Claus

Foto: Andreas Endermann

Knallige bunte Beleuchtung ist in dieser Weihnachtssaison out. Total 2014. "Der Trend ist vor ein paar Jahren aus Amerika herübergeschwappt", sagt Marketingleiter Dieter Seeger, der für die Dekoration des Kaufhofs an der Kö verantwortlich ist. Er ist nicht traurig darüber, dass dieser jetzt wieder abebbt: Die Partybeleuchtung kommt dem Dekoexperten an den besinnlichen Tagen nicht ins Haus.

Für seinen Kollegen Bernd Scherwinksi, Leiter der Weihnachtsabteilung, gehört ein bisschen Kitsch zu Weihnachten dazu. Doch bei einem Hut in Form eines Weihnachtsbaumes aus quietschgrünem Plüsch, dessen Spitze nach Betätigung eines Schalters von rechts nach links wedelt, hört für ihn der Spaß auf. "Aber auch die werden gekauft", weiß Scherwinski. Eine weitere grüne Kuriosität sticht ins Auge: Weihnachtsornamente in Form von glitzernden Gurken. Seeger erklärt: "Manche wollen auch einen Gag im Baum."

Angesagt ist dagegen alles, was leuchtet. Nun ja, vielleicht nicht die nett-grinsende Eisbär-Mama mit ihrem Nachwuchs, die von hunderten kleinen Sternen übersät ist. Aber definitiv beleuchtete Zweige, Sterne oder ausgefallene Lichterketten. Am liebsten praktisch und geldsparend mit LEDs und Zeitschaltuhr.

Ratsam bei der Frage nach ästhetischen Weihnachtaccessoires: lieber selber Weihnachtslieder singen, als einen Nikolaus per Schalter zum Tanzen und Plärren zu bringen. Ein rundliches Schwein im pinken Tutu mit - dank Pfeifenputzer - beweglichem Schwanz ist zwar nicht der Inbegriff des guten Geschmacks, sorgt aber immerhin für fröhliche Kinderaugen.

Besonders gut kennen Seeger und Scherwinski die unterschiedlichen Vorlieben von niederländischen und deutschen Kunden. Der Ansturm der Deutschen auf Wichtel ist in diesem Jahr völlig neu. "Die lustigen Figuren mit langen Bärten gab es im vorigen Jahr noch nicht, sie kommen aber unheimlich gut bei den Menschen an", sagt Scherwinski. Seit Beginn des Weihnachtsgeschäfts am 20. Oktober leert sich der Wichteltisch immer schneller. Orientalische Ornamente in Auberginetönen mit verschnörkelten Verzierungen sind dieses Jahr genauso angesagt wie rustikaler Naturschmuck aus Treibholz und Baumrinde, kombiniert mit Metallelementen.

Ein Tisch voller Weihnachtsmänner in roten, weißen, türkisen oder dunkelblauen Gewändern wirkt wie ein Magnet auf die niederländischen Kunden. Geschlagene zehn Minuten braucht eine Vierergruppe, bis jeder den für sich perfekten Santa Claus gefunden hat, der in den Niederlanden ein neues Zuhause finden soll. "Die Holländer lieben unsere schönen Santas", sagt Scherwinksi. "Wenn ein Bus aus Holland ankommt, kann es passieren, dass ein ganzer Tisch nach einer halben Stunde leergefegt ist." Über 3000 Stück gehen alle Jahre wieder über die Ladentheke. Auch Nussknacker und orangefarbener Baumschmuck erfreuen sich großer Beliebtheit bei niederländischen Kunden.

Deko-Guru Seeger schmückt seinen Weihnachtsbaum jedes Jahr in einer anderen Farbe, aktuell hat er sich für kupferfarbene Kugeln entschieden - und liegt voll im Trend.

(RP)
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