Düsseldorf Terrorfolgen: Bands sagen Auftritte ab

Düsseldorf · Die US-Gruppen Papa Roach und Devil You Know sind am Mittwochabend nicht in der Düsseldorfer Mitsubishi-Electric-Halle aufgetreten. Grund seien "logistische Herausforderungen und Unsicherheiten" nach den Anschlägen von Paris.

 Papa Roach, hier bei einem Auftritt in Sulingen, sagten ihren Auftritt in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf ab.

Papa Roach, hier bei einem Auftritt in Sulingen, sagten ihren Auftritt in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf ab.

Foto: Imago

Die Terroranschläge von Paris haben Folgen für Veranstaltungen in Düsseldorf: Die US-Bands Papa Roach und Devil You Know haben ihre für Mittwoch geplanten Auftritte in der Mitsubishi-Electric-Halle abgesagt. Die Gruppen begründen diesen Schritt mit Unsicherheiten nach den Terroranschlägen. Der Konzertabend mit mehreren Gruppen fand trotzdem statt: Die Bands Skindred und Nothing More sprangen ein.

"Unsere Crew ist ein wichtiger Teil unserer Organisation, und weil sie unglücklicherweise die Tour wegen ihrer logistischen Herausforderungen und Unsicherheiten nicht fortsetzen konnten, konnten wir es auch nicht", schrieben Papa Roach auf ihrer Facebookseite.

It is again with a heavy heart, that we are announcing the postponement of the remainder of our European tour. We pride...

Deutlicher äußerten sich Devil You Know in dem sozialen Netzwerk: "Das Wohlbefinden der Bandmitglieder, der Crew und natürlich der Fans hat absolute Priorität für uns, und angesichts der aktuellen tragischen Ereignisse und der anhaltenden Bedrohungen in Teilen Europas mussten wir diese sehr schwierige Entscheidung treffen, um die Sicherheit von allen zu gewährleisten", so die Band. Es handle sich um eine "sehr fragile Situation". Die Absagen der Bands gelten für alle weiteren Europa-Termine.

It is with much regret and disappointment that we are forced to announce the postponement of our remaining European tour...

Die Konzertagentur Handwerker-Promotion veröffentlichte dazu ein Statement auf ihrer Internet-Seite. Man erhalte "aufgrund der aktuellen Geschehnisse verstärkt Rückfragen zur Sicherheit". Und weiter: "Wir haben grundsätzlich einen sehr hohen Standard durch unseren Sicherheitsdienst im Einlass-Bereich und die Positionen in und um die Halle."

Sprecherin Viktoria Kuszpa betonte am Abend, trotz der Absage der beiden Bands sei der Andrang zu dem Konzert groß. "Als wir hier ankamen, gab es schon eine lange Schlange." Die Fans seien gebeten worden, keine Taschen und Rucksäcke mit in die Halle zu bringen - denn bei den Kontrollen werde nun "vielleicht eher zweimal hingeschaut". Insgesamt beschrieb sie die Stimmung als entspannt.

Auch andere Veranstalter bemerken in diesen Tagen die Sorge der Fans. Ein Mitarbeiter eines Veranstalters, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, redet von Einbrüchen beim Ticketverkauf und sagt: "Die Leute bleiben in der aktuellen Situation lieber zuhause."

Dagegen spricht Bernhard Lewkowicz, Geschäftsführer des Veranstalters Concert Team NRW (veranstaltet demnächst in Düsseldorf u.a. Konzerte von Philipp Boa und Florence & The Machine), nur von "ein paar Anfragen" besorgter Zuschauer: "Denen haben wir geantwortet, dass die Sicherheit bei unseren Veranstaltungen für uns ohnehin das Wichtigste ist."

Nach den Anschlägen von Paris habe man die Security aufgestockt, zuletzt bei den Kraftwerk-Konzerten in Essen: "Immerhin wollen wir als Veranstalter das Gefühl haben, dass wir die größtmögliche Sicherheit bieten." Absolute Sicherheit könne naturgemäß niemand garantieren: "Da müsste man schon einen Panzer vor die Halle stellen."

Manfred Kirschenstein, bei der Stadttochter Düsseldorf Congress Sport und Events unter anderem für die Mitsubishi-Electric-Halle zuständig, sagte auf Anfrage, dass die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden seien. So gebe es intensivere Personenkontrollen. Mehr Tickets seien nach den Anschlägen von Paris nicht zurückgegeben worden.

Die Band Eagles of Death Metal, die den Anschlag auf das Bataclan in Paris überlebte, sagte in einem Interview, sie wolle wieder in der Konzerthalle auftreten. Mehr dazu lesen Sie hier.

(RP)
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