Düsseldorf Paar versuchte Betrug mit "Anschrei-Trick"

Düsseldorf · Vorbestrafte Angeklagte gestehen, in der Arena einen Wurstverkäufer massiv bedrängt zu haben.

 Die beiden Angeklagten wurden vor dem Amtsgericht zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Die beiden Angeklagten wurden vor dem Amtsgericht zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Foto: wuk

Über einen Betrugsversuch mit dem Anschrei-Trick hat gestern das Amtsgericht verhandelt. Ein junges Paar hatte bei einem Zweitliga-Fußballspiel der Fortuna gegen Kaiserslautern vor rund einem Jahr einen Würstchenverkäufer in der Arena um 46,80 Euro betrügen wollen. Beide gaben zu, dass ihr Trick misslang, sie kamen dafür mit Bewährungsstrafen davon.

In der Halbzeitpause der Bundesliga-Partie hatte die Frau (23) an einem Stand ein Würstchen für 3,20 Euro mit 50 Euro bezahlt. Dann gab sie vor, es doch passend zu haben, erhielt ihren Schein zurück - und lieferte dem Wurstverkäufer danach ein lautstarkes Schauspiel. Kreischend verlangte sie das Wechselgeld für den 50-Euro-Schein zurück, bedrängte mit ihrem Mann (25) den Verkäufer so massiv, dass der die geforderten 46,80 Euro fast ausgezahlt hätte. Vorher aber flog der Betrugsversuch auf. Den Rest der Partie erlebte das Paar schon nicht mehr im Stadion. Vor Gericht räumten beide jetzt den Betrugsversuch ein - und zwar kleinlaut, da sie wegen ähnlicher Tricks vorbestraft sind, der Mann noch unter Bewährung stand. Er habe sich, ließ der Vater von zwei kleinen Kindern über seinen Anwalt mitteilen, "von der Frau zum Mitmachen hinreißen lassen. Als er zu dem Würstchenstand kam, lief der Anschrei-Trick der Frau schon. Sein Fehler war, dass er die Frau nicht weggezogen, sondern mitgemacht hat". Mit gesenktem Kopf bestätigte die Frau das.

Ob die jungen Eltern mit solchen Tricks ihren Kindern (7/2) als Vorbilder dienen können, bezweifelte die Richterin, gab beiden trotzdem "eine letzte Chance". Jeder wurde zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, zudem müssen die Eltern je 200 Stunden sozialer Arbeit leisten. Es sei denn, einer von ihnen findet eine Arbeitsstelle, so dass die Familie dann auch nicht mehr auf Sozialunterstützung angewiesen ist.

(wuk)
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