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Düsseldorf Orientierungskurs soll Flüchtlingen den Alltag erleichtern

Düsseldorf · Dariash Ashuri nestelt nervös am Kapuzenband seines dunkelblauen Sweatshirts. In wenigen Augenblicken wird ihm sein erstes deutsches Zertifikat verliehen, ein Zeugnis, das bescheinigt, dass er als Asylsuchender an einem Kurs der Erstorientierung in Deutschland teilgenommen hat.

 Dariash Ashuri (28) flüchtete vor acht Monaten aus dem Iran und hat an dem Kurs teilgenommen.

Dariash Ashuri (28) flüchtete vor acht Monaten aus dem Iran und hat an dem Kurs teilgenommen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Es weist keine Abschlussnote auf, so weit ist der 28-Jährige noch nicht. Dennoch: Das Seminar, veranstaltet von der privaten DTP-Akademie an der Münsterstraße, ist die Basis für weitere Kurse.

Mit 39 weiteren Schutzsuchenden aus Ländern wie Syrien, Irak und seinem Heimatland Iran nahm Ashuri in den vergangenen drei Monaten an dem Kurs teil, lernte in 320 Unterrichtsstunden die Grundlagen der deutschen Sprache. Verstehen, so sagt der studierte Maschinenbauingenieur, könne er bereits viel. Deutsch sprechen falle ihm hingegen noch schwer.

Über die Sprache hinaus bietet das Seminar den Teilnehmern auch die Möglichkeit, die Kultur des Landes kennenzulernen, Gepflogen- und Besonderheiten der neuen Umgebung zu studieren. Vor seiner Flucht, sagt Ashuri, habe er nicht viel über Deutschland gewusst. Nur einige Automarken waren ihm bekannt. Und dass die Deutschen gut Fußball spielen könnten. Gehofft habe er, dass er in Deutschland frei sein würde, seine Gedanken und Meinung offen äußern dürfe. Dies, so erzählt der junge Mann, sei in seinem Heimatland nicht möglich gewesen.

Über die Türkei, Bulgarien, Serbien und schließlich Ungarn gelang ihm vor acht Monaten die Flucht. Seitdem versucht er, seine Ausweisdokumente zu erlangen, seine Qualifikationen nachzuweisen. Weil er neben Persisch auch Türkisch und Englisch spricht, unterstützt er nicht nur die übrigen Kursteilnehmer. Auch für Bewohner in der Flüchtlingsunterkunft übersetzt er bei Arzt- und Amtsbesuchen. Ashuri lernte die Sprachen bei seiner Arbeit auf der Insel Kisch, einer Freihandelszone und Feriengebiet rund 20 Kilometer vom Festland im Persischen Golf gelegen.

Sein handwerkliches Geschick möchte er zukünftig in Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Diakonie nutzen: Dort wird er mit Kindern tischlern. "Ich liebe es, mit Holz zu arbeiten", sagt Ashuri. Und dass er dankbar sei, hier zu sein, und gerne etwas zurückgeben wolle.

(sdr)
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