Düsseldorf Nur manche mögen's heiß

Düsseldorf · Für heute sind Temperaturen über 30 Grad angesagt. Nach vier mehr oder weniger verregneten Wochen kehrt endlich wieder der Sommer zurück. Wem nützt, wem schadet der heutige heiße Tag?

Mohammad Ali, Bademeister-Azubi am Unterbacher See, misst die Wassertemperatur: 21,5 Grad.

Mohammad Ali, Bademeister-Azubi am Unterbacher See, misst die Wassertemperatur: 21,5 Grad.

Foto: H.-J. Bauer

Peter von Rappard kann sich noch sehr gut an das letzte schöne Badewetter an einem Wochenende erinnern. "Das war vor Pfingsten", weiß der Geschäftsführer vom Zweckverband Erholungsgebiet Unterbacher See. Seitdem hat der Regen den Wasserstand des Unterbacher Sees in ungewohnte Höhen treiben lassen. "Für die Wasserqualität ist das ausgezeichnet", sagt von Rappard. Bei bedecktem Wetter ist aber vor allem nur der textilfreie Bereich des Sees gut besucht. Heute, nach Feierabend, rechnet er fest damit, dass sich auch die übrigen Strandabschnitte füllen werden. Die Mitarbeiter, die allesamt unabhängig vom Wetter im Einsatz sind, freuen sich darauf, wenn der See endlich wieder ausgiebig von Badegästen genutzt wird.

 Hans-Peter van der Wingen fürchtet, dass die Hitze den nassen Erdbeeren den Rest gibt.

Hans-Peter van der Wingen fürchtet, dass die Hitze den nassen Erdbeeren den Rest gibt.

Foto: Andreas Bretz

Bei der Bädergesellschaft hat Prokurist Ralf Merzig das Personal für die langen Öffnungstage der Freibäder bestellt. Im Löricker Freibad sind heute beispielsweise fünf Mitarbeiter mehr im Einsatz: zwei zusätzliche an den Kassen, drei bei der Aufsicht. Auch wenn es nur ein Wochentag ist - erfahrungsgemäß nutzen die Düsseldorfer noch vor den Sommerferien gerne die Möglichkeit, für den Urlaub etwas vorzubräunen. Mit Spannung verfolgt Merzig jeden Tag die Wetterprognosen, denn er ist gesetzlich verpflichtet, das Personal drei Tage im Voraus zu informieren, ob sie sich auf die langen Öffnungszeiten einstellen müssen. Nur einmal lag die Prognose daneben: Am 5. Juni war Unwetter angesagt, das nicht kam. Für die Bädergesellschaft ist es dann zu spät, die Öffnungszeiten anzupassen. Seit Eröffnung der Bäder war immerhin 17 Mal schönes Wetter, 13 Mal schlechtes angesagt. Bei den Unwettern schlug sogar zweimal der Blitz im Löricker Freibad ein.

Schon für den ganzen Tag rechnen die Kasematten mit sonnenhungrigen Besuchern. "Wir freuen uns riesig, die Sonne tut uns allen gut", sagt Firmensprecher Mateo Skendo. Die Markisen, die für die unberechenbaren ständigen Schauer ausgefahren wurden, werden endlich wieder hereingeholt; die Saisonkräfte freuen sich, endlich zum Einsatz zu kommen. "Public Viewing zur Fußball-EM und super Wetter, das passt einfach perfekt", sagt Skendo.

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Foto: dpa/Christoph Schmidt

Die Hauptleidtragenden des nassen und nun schwül-warmen Wetters sind ganz klar die Landwirte. Hans-Peter van der Wingen, Obst- und Gemüsebauer in Hamm, fährt mit seinem schweren Gerät gar nicht erst auf den durchweichten Kartoffelacker. "Da müsste mich die Bundeswehr rausziehen." Dazu leiden die Kartoffeln unter der extremen Nässe. Der ständige Regen hat auch den Erdbeeren zugesetzt. Wenn nun noch heiße Temperaturen hinzukommen, kann sich Pilzbefall entwickeln. "Wir bräuchten 24 Grad, Trockenheit und etwas Wind", sagt der Landwirt. Das heutige Wetter stimmt ihn nicht optimistisch: "Die Hitze wird wohl wieder Unwetter bringen."

(RP)
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