Düsseldorf Nur jeder Achte hat Aktien

Düsseldorf · Die Düsseldorfer interessieren sich in Zeiten niedriger Zinsen für eine Geldanlage in Aktien. Laut einer Studie der Comdirect kaufen aber nur wenige wirklich welche. Die meisten Aktionäre wohnen in Lohausen oder linksrheinisch.

Düsseldorf: Nur jeder Achte hat Aktien
Foto: Ferl

Die Zinsen sind so niedrig wie noch nie in der jüngeren Geschichte. Auf dem Sparbuch erhalten Anleger zurzeit nahe Null Prozent, bei Fest- und Termingeldern ist es nicht anders. Risikoscheue Sparer setzten früher auf festverzinsliche Wertpapiere. Doch auch da ist der Markt im Keller. Die Zinsen sind ebenfalls niedrig, lediglich riskante bis sehr riskante Firmenanleihen versprechen attraktive Renditen. Außerdem droht den Anlegern bei solchen Rentenpapieren ein großer Kursverlust, sollte das Zinsniveau doch irgendwann steigen und die betreffenden Papiere vor Ende der Laufzeit veräußert werden. Bundeswertpapiere, sehr sicher, wurden zuletzt sogar mit negativen Zinssätzen emittiert. Jüngst stürzten sich daher viele Anleger auf Immobilien. Aber zum einen kann sich nicht jeder aus Eigenmitteln eine eigene Immobilie in der Landeshauptstadt leisten, zum anderen sind die Preise für Häuser und Wohnungen in Düsseldorf in den vergangenen Jahren so stark gestiegen wie fast nirgendwo im Land. Ob das so weiter geht, weiß niemand.

Bleibt also die Anlage in Aktien. Doch was das Thema angeht, so sind die Düsseldorfer nach der Dot-Com-Blase der 1990er äußerst skeptisch. Laut einer aktuellen Studie der Bank Comdirect besitzen nur 12,3 Prozent der Düsseldorfer Aktien. Das ist zwar etwas mehr als der Bundesdurchschnitt von neun Prozent, im internationalen Vergleich und in Anbetracht des relativen Reichtums der Einwohner ist Düsseldorf dennoch abgeschlagen.

Dabei ist das Anlageverhalten in der Landeshauptstadt je nach Stadtteil extrem unterschiedlich. Die Karte zeigt, dass die Bewohner des Nordens und der linksrheinischen Stadtteile eine weitaus größere Liebe zu Aktien haben als der Rest. Spitzenreiter ist Lohausen, wo mehr als 17 Prozent laut Comdirect-Studie angaben, Aktienbesitz zu haben. Es folgen Angermund, Kaiserswerth, Kalkum und Wittlaer mit 16,9 Prozent. Mit 16,4 Prozent besitzen auch relativ viele Menschen aus Niederkassel und Lörick Aktien, gefolgt von Oberkassel mit 16,2 Prozent. Die Schlusslichter bilden Oberbilk und Lierenfeld mit 9,5 Prozent sowie Flingern mit 9,1 Prozent Aktienbesitzern.

Etwas größer ist die Quote der Anleger in Aktienfonds, die das Risiko der Wertpapieranlage quasi auf mehrere Papiere verteilen und von Banken wegen der hohen Ausgabeaufschläge und anderer Gebühren aggressiv vertrieben werden. 14,7 Prozent der Düsseldorfer besitzen Aktienfonds, etwa 2,4 Prozentpunkte mehr als der Bundesdurchschnitt. Doch ist die Verbreitung innerhalb Düsseldorfs ähnlich verteilt. Spitzenreiter sind die Lohauser mit 18 Prozent, Schlusslicht mit 12,0 Prozent die Lierenfelder.

(tb.)
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