Düsseldorf Neues Wohnhochhaus bekommt Dachcafé

Düsseldorf · Das geplante Hochhaus am Mörsenbroicher Ei wird 120 Meter hoch. Von den 400 geplanten Einheiten ist keine eine Sozialwohnung.

 So soll der"Upper Nord Tower" (l.) neben dem bereits existierenden Arag-Turm aussehen, dem größten Hochhaus Düsseldorfs.

So soll der"Upper Nord Tower" (l.) neben dem bereits existierenden Arag-Turm aussehen, dem größten Hochhaus Düsseldorfs.

Foto: CG

Das Arag-Hochhaus am Mörsenbroicher Ei bekommt einen ernstzunehmenden Nachbarn. Neben dem bisher höchsten Hochhaus Düsseldorfs entsteht der sogenannte Upper Nord Tower. Gestern wurde im Rahmen des Planverfahrens die Öffentlichkeit informiert. Doch die Wissbegierde der Bürger hielt sich in Grenzen. Gerade einmal 20 Düsseldorfer waren gekommen, nur wenige stellten Fragen.

Eine Attraktion könnte im 36. Stock des Gebäudes entstehen. Denn in der obersten Etage ist ein Café geplant. Erstmals wurde bekannt, dass diese Gastronomie über einen durchgehenden Aufzug auch für die Öffentlichkeit erreichbar ist. Dort in 120 Metern Höhe ist es bei gutem Wetter möglich, den Kölner Dom, die Schlote der niederrheinischen Kraftwerke und Teile des westlichen Ruhrgebietes zu sehen.

Insgesamt sollen in dem Wohnturm 400 Wohneinheiten entstehen. Die Grundrisse bewegen sich zwischen 30 und 70 Quadratmetern, wobei die kleineren Wohnungen in der Mehrzahl sind. Die meisten Wohnungen, auch die oberen Stockwerke, sollen über Balkone verfügen. Das Handlungskonzept Wohnen, dass eigentlich 20 Prozent Sozialwohnungen vorsieht, greift nach Aussage von Petra Brandner vom städtischen Planungsamt nicht. "Sozialwohnungen werden nur in maximal fünfstöckigen Häusern gefördert", sagt Brandner. Sozialwohnungen in Hochhäusern sieht das Land Nordrhein-Westfalen nicht vor. Allerdings werden die ebenfalls im Handlungskonzept Wohnung geforderten 20 Prozent preisgedämpftes Wohnen umgesetzt: Die Mieten würden dort bei etwa zehn Euro je Quadratmeter liegen. Die Höhe der übrigen Mieten ist noch nicht bekannt. Die Immobilie sieht keine separaten Eigentumswohnungen vor.

In den ersten drei Etagen des Hauses sind verschiedene Gemeinschaftsflächen vorgesehen. So soll es dort so genannten Co-Working-Space geben, also Büroraum, der von den Bewohnern kollektiv genutzt werden soll. In einer der beiden Tiefgaragen-Ebenen sollen für die Mieter außerdem Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Es gibt einen gemeinsamen Fitnessraum und die Möglichkeiten, zusätzliche Lagerflächen anzumieten.

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Foto: Meyer Schmitz Morkramer Architekten

Auf Ebene des geplanten Cafés im obersten Stock gibt es einen großen Küchenbereich, den die Bewohner nach Wunsch tageweise anmieten können, etwa bei einer privaten Feier. Dort gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste.

Die Planungen sollen Anfang kommenden Jahres inklusive der Öffentlichkeitsbeteiligung beendet sein. Der Investor geht davon aus, pro Woche eine Etage im Rohbau errichten zu können. Je nachdem, wann dann tatsächlich Baubeginn ist, könnte mit einer Fertigstellung im Jahr 2019 oder 2020 gerechnet werden.

Die Animation zeigt für das Gebäude eine bunte Außenfassade. Darüber ist laut Petra Brandner aber noch nicht abschließend entschieden. Unklar blieb gestern, wie weit der Schatten des riesigen Wohnturmes reichen wird. Heute ist an gleicher Stelle dort ein Abstellplatz.

Lesen Sie auch den Kommentar "Es fehlen wieder Sozialwohnungen"

(tb.)
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