Düsseldorf Neues Wohnhaus am Alten Hafen

Düsseldorf · Der frühere Sitz des Hauptamts wird abgerissen, am Kopf des Hafenbeckens entsteht ein Neubau.

 Am Kopf des Beckens im Alten Hafen an der Rheinpromenade wird nach dem Entwurf des Büros Konrath und Wennemar ein Wohnhaus gebaut.

Am Kopf des Beckens im Alten Hafen an der Rheinpromenade wird nach dem Entwurf des Büros Konrath und Wennemar ein Wohnhaus gebaut.

Foto: Corpus Sireo

An einem markanten Punkt der Altstadt werden vermutlich schon im Mai die Abrissbagger anrücken: Die Bezirksvertretung 1 hat einstimmig grünes Licht für ein Projekt des Investors Corpus Sireo an der Hafenstraße gegeben. Auf dem Areal zwischen der Gaststätte Schiffchen, Hetjens- und Filmmuseum sowie dem Hafenbecken im Alten Hafen soll ein fünfgeschossiger Neubau entstehen. Im Erdgeschoss sind ein Laden und zwei Großtagespflegen für Kinder vorgesehen, in den oberen Geschossen 14 Wohnungen.

Margarete Ernesti (CDU) fürchtet, dass durch die Abrissarbeiten das Terrassengeschäft des Schiffchens massiv beeinträchtigt wird. "Kann man das nicht außerhalb der Saison machen?", fragte sie. Doch mit dem Beschluss der Politik ist der Weg für den Plan des Investors frei, mit dem Abriss des Bestandsgebäudes im Mai zu starten, wie Michael Pfaff von der Bauaufsicht erklärte. Auch die sandfarbene Fassade stieß nicht allseits auf positive Resonanz. André Simon (CDU) und Frank Grenda (Piraten) kritisierten, dass nicht Backstein verwendet wurde wie bei vielen Fassaden im Umfeld. Markus Raub (SPD) merkte hingegen an, dass rund um das Hafenbecken sehr wohl unterschiedliche Fassadenarten vertreten sind, diese deshalb nicht herausstechen werde.

Abriss und Neubau werden sich im ältesten Teil der Stadt abspielen, wo teilweise noch Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert stehen. Deshalb gilt dort eine Erhaltungssatzung, die nicht nur den Erhalt dieser Bauten vorsieht, sondern auch, dass neue Gebäude bestimmte Proportionen einhalten müssen. Der geplante Neubau überschreitet dies zwar, wie Pfaff betonte. Dies sei aber auch schon beim bestehenden Gebäude aus dem Jahr 1966 der Fall gewesen und deshalb vertretbar. Der Denkmalschutz sei wegen des sensiblen Bereichs eng eingebunden gewesen und habe inzwischen keine Bedenken. Für einen Kinderspielplatz, der wegen der Wohnungen und der Tagespflege nötig wäre, sei nicht ausreichend Platz auf dem Areal, so Pfaff. Der Investor werde aber eine Ausgleichszahlung leisten, die in den allgemeinen Haushalt für Spielplätze fließen soll.

Über Jahrzehnte hatte dort das städtische Hauptamt seinen Sitz, nach dem Umzug der Behörde an die Moskauer Straße in Oberbilk hat die Stadt das Areal in attraktiver Lage verkauft.

(dr)
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