Düsseldorf Neues Gymnasium könnte am Südring entstehen

Düsseldorf · Wegen des Wechsels zu G9 muss Düsseldorf die Kapazitäten an den Gymnasien erweitern. Eine Option ist ein Neubau zwischen Völklinger Straße und Südring. Studenten haben Gebäude-Ideen entworfen.

 Nach den Modellen für ein neues Gymnasium am Südring gab es dann die Preisverleihung beim Architektenwettbewerb für Studenten.

Nach den Modellen für ein neues Gymnasium am Südring gab es dann die Preisverleihung beim Architektenwettbewerb für Studenten.

Foto: Stadt/Ingo Lammert

Schon vor einigen Jahren war das Gelände hinter der Handwerkskammer auf der Ecke zwischen Völklinger Straße und Südring als Schulstandort im Gespräch. Damals suchte man Platz für einen Neubau des Albrecht-Dürer-Kollegs, der nun in Benrath realisiert wird.

Zurzeit ist das städtische Areal erneut für den Bau einer Schule im Gespräch. Die Stadt überlegt, dort ein Gymnasium zu bauen. Angesichts steigender Schülerzahlen und einem höheren Bedarf an Räumen in den Gymnasien durch den Wechsel zu G9 steigt auch der Druck auf die Stadt, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.

"Wenn alle Gymnasien zu G9 zurückkehren wollen und die Schülerzahlen ansonsten nicht steigen, benötigen wir spätestens zum Schuljahr 2027/28 zusätzliche 85 Klassenräume", sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Um schon mal verschiedene Eindrücke vermittelt zu bekommen, wie ein Schulgebäude auf dem Areal am Südring aussehen könnte, hatte die Stadt einen Studenten-Architektenwettbewerb mit der Universität Wuppertal veranstaltet. Die Siegerentwürfe wurden jetzt im Rathaus präsentiert.

Die Studenten hatten bei ihrem Entwurf neben dem Schulbau zu berücksichtigen, dass auf dem rund acht Hektar großen Gelände auch mehrere hundert Wohnungen geplant werden sollen. Bereits vor drei Jahren hatten Stadtteilpolitiker darauf aufmerksam gemacht, dass das Areal gut geeignet sei, um dort preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Derzeit befinden sich auf dem größtenteils brachliegenden Gelände einige Kleingärten, provisorische Modulbauten für Flüchtlinge und ein städtischer Bauhof. Einzelne Flächen befinden sich in privater Hand. Je nach Bedarf könne man an einen Tausch von Grundstückstücken denken, erklärt Florian Dirszus, stellvertretender Leiter des Schulverwaltungsamts.

Hintzsche weist darauf hin, dass mit dem Bau von Wohnungen die Schülerzahlen in dem Einzugsbereich steigen würden. Denkbar sei aber auch, dass das Grundstück als Ersatzstandort dienen könnte, wie es beim Albrecht-Dürer-Kolleg der Fall war. Das könnte bald erneut erforderlich sein, wenn mit der Umstellung auf G9 aus Platzgründen an einzelnen Gymnasien die Zügigkeit reduziert werden müsse. Denn um steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden, war diese erst vor einiger Zeit an etlichen Schulen auf fünf erhöht worden. Entsprechend fehlen für den Ausbau auf G9 die Kapazitäten, um beispielsweise weitere Fach- und Sporträume zu schaffen.

Anders als viele andere Kommunen hat sich Düsseldorf bereits auf steigende Schülerzahlen eingestellt und das gymnasiale Angebot ausgebaut. Zum abgelaufenen Schuljahr hatte die Stadt beispielsweise das ehemalige Aufbaugymnasium Georg-Büchner zum Betrieb ab der fünften Klasse umgewandelt. Neu gegründet wurde auch das jüdische Albert-Einstein-Gymnasium in Rath. Und im kommenden Schuljahr startet das neue Gymnasium an der Schmiedestraße mit vier fünften Klassen in Oberbilk. Darüber hinaus ist ein weiteres Gymnasium in Grafental geplant, für das derzeit das Bebauungsplanverfahren läuft.

Hintzsche rechnet damit, dass die Planungen und Überlegungen für den erhöhten Raumbedarf der Gymnasien durch G9 nach der Sommerpause konkreter werden. Allerdings müsse man die Gesetzesvorlagen des Landes abwarten. Nach Informationen der Stadt könnte die Umstellung zum Abitur nach 13 Jahren für die ersten fünften Klassen zum Schuljahr 2019/2020 kommen.

(RP)
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