Französischer Kosmetikkonzern Neuer L'Oréal-Sitz bringt Düsseldorf Millionen

Düsseldorf · Der französische Kosmetikkonzern will in Düsseldorf an einen neuen Standort ziehen: Am Kennedydamm entwickeln "die developer" nach einem Entwurf von HPP das Gebäude. Die Stadt verkauft das Grundstück für 22 Millionen Euro.

 So soll das neue L'Oréal-Gebäude von der Johannstraße aus betrachtet aussehen: Der Entwurf von HPP sieht 15 Geschosse vor.

So soll das neue L'Oréal-Gebäude von der Johannstraße aus betrachtet aussehen: Der Entwurf von HPP sieht 15 Geschosse vor.

Foto: HPP

Seit einem Vierteljahrhundert ist L'Oréal, der französische Weltkonzern für Kosmetikprodukte, in Düsseldorf vertreten. Nun legt das Unternehmen ein klares Bekenntnis zum Hauptsitz in der NRW-Landeshauptstadt ab und plant, an einen neuen Standort in prominenter Lage zu ziehen: Auf einem rund 8100 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Roß-/Johannstraße soll das neue Bürogebäude entstehen.

Das ist auch eine gute Nachricht für das Rathaus. Denn für den Verkauf des Grundstücks sollen 22 Millionen Euro in die städtischen Kassen fließen. Der Rat muss über den Verkauf noch entscheiden. Am Montag gab der Liegenschaftsausschuss aber schon mal grünes Licht.

Bei Oberbürgermeister Thomas Geisel ist die Freude groß - natürlich auch, aber nicht nur wegen des Geldsegens für die Stadtkasse: "L'Oréal ist ein wichtiges Unternehmen am Standort Düsseldorf." Die Architektur des Neubaus sei überzeugend. "Das wird ein neuer Hingucker und die Stadt weiter bereichern."

Entwickler des Projekts ist die Horizon Development GmbH, eine Tochter der Düsseldorfer Firma "die developer", die unter anderem die Libeskind-Bauten im Kö-Bogen entwickelt hat. Das Objekt wurde vergangenes Jahr mit dem Award der Immobilienmesse Mipim in Cannes ausgezeichnet. Der Entwurf kommt von einem Düsseldorfer Architekturbüro, das dieses Jahr auf der Mipim zu den Preisträgern gehörte: HPP Architekten, die mit der Revitalisierung des denkmalgeschützten Dreischeibenhauses in Südfrankreich gepunktet haben.

Nun gibt es die Gelegenheit, von Norden ein neues architektonisches Eingangstor zur Innenstadt zu schaffen. Und für den Ankermieter L'Oréal wird es eine gute Werbung sein - im Fokus der Autofahrer auf dem angrenzenden Kennedydamm, einer der meistbefahrenen Straßen Düsseldorfs. Der Glasbau mit teilweise herausragenden Fassadenelementen soll 15 Geschosse haben.

"Eine positive Bewertung des Rates vorausgesetzt, ist dies eine wegweisende Entscheidung für L'Oréal Deutschland, die es uns ermöglicht, nach über 25 Jahren am Standort Düsseldorf weiter zu wachsen", sagt eine Sprecherin des Unternehmens. Vorgesehen ist, dass die 800 Mitarbeiter, die derzeit nicht weit vom neuen Standort entfernt auf drei Gebäude an der Georg-Glock-Straße verteilt sind, in den Neubau ziehen.

Er soll 24 400 Quadratmeter Bruttogeschossfläche haben und entsteht in direkter Nachbarschaft zum neu entwickelten Wohn- und Werbeareal der früheren Ulanenkaserne in Derendorf. Der Platz der Ideen mit der Agentur Grey ist in direkter Nachbarschaft, ebenso das Maklerunternehmen Aengevelt.

Laut dem Kaufvertrag mit dem Investor Horizon könnte die Stadt sogar mit bis zu weiteren drei Millionen Euro rechnen, falls das Objekt zu einem bestimmten Preis weiterverkauft wird (mehr als das 20-fache der Gesamtjahresmiete). Im Vertrag ist festgelegt, dass das Gebäude innerhalb von fünf Jahren fertiggestellt werden muss.

Der Käufer versichert, die Energiesparanforderungen um 25 Prozent zu unterschreiten, angestrebt sei das Zertifikat "DGNB silber". Er verpflichtet sich zudem, dass eine Skulptur im nördlichen Bereich des Grundstücks - die Skulptur Kouros von Stefan Demary - an der Stelle sowie im Eigentum der Stadt bleibt und vom Eigentümer gepflegt wird.

(RP)
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