Düsseldorf Neuer Anlauf für Professor Falk

Düsseldorf · Musikhochschule bittet Stadt erneut um gemeinsame Finanzierung.

Die Robert-Schumann-Hochschule (RSH) bittet die Stadt Düsseldorf, die Gastprofessur von Musiker und Produzent Dieter Falk langfristig gemeinsam zu finanzieren. Im Herbst soll dafür ein neuer Anlauf unternommen werden. Gleichzeitig geht das Sammeln von Spenden für die Professorenstelle weiter.

Um die Gastprofessur von Falk hatte es im Frühjahr ein heftiges Tauziehen gegeben. Die Ampel-Kooperation im Rathaus aus SPD, Grünen und FDP wollte die seit vier Jahren laufende Lehrtätigkeit des Pianisten, Musical-Komponisten und Produzenten (unter anderem von Pur, Patricia Kaas, Nana Mouskouri) nicht verlängern. Die Politiker legten sich auf die Haltung fest, dass es falsch sei, der Hochschule aus der Stadtkasse eine Stelle zu finanzieren.

Bei SPD und Grünen war Falks Posten ohnehin immer umstritten. Der erfolgreiche Musiker hatte den Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf unterstützt und war im Anschluss auf Vorschlag der Stadt, die auch die Kosten von 50.000 Euro für die halbe Stelle übernahm, Professort an der Hochschule geworden. Nach dem Machtwechsel im Rathaus 2014 wurde die Stelle noch einmal verlängert, aber es gab bereits Gegenwind. In der Ampel wurde Falk nicht nur die Nähe zum damaligen Oberbürgermeister Dirk Elbers nachgetragen, aus den Reihen der Grünen hieß es auch, man wolle keinen Kirchenmusiker unterstützen.

Für das kommende Jahr war ein Kompromiss vorgeschlagen worden: Stadt und Land teilen sich die Kosten, jede Seite zahlt 25.000 Euro für die halbe Stelle, die Falk innehat. Die Ampel blieb jedoch bei ihrer Ablehnung. Schließlich sammelte die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Düsseldorf (MIT) unter Norbert Hüsson im Mai das Geld. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) bedankte sich dafür.

Zusammengekommen sind bis jetzt sogar 36.000 Euro. Die überschüssigen Mittel könnten nun in die weitere Finanzierung der Falk-Stelle fließen. Hüsson hätte am liebsten eine langfristige Lösung, "da man dieses Gezerre Herrn Falk ja nicht noch einmal zumuten kann". Er solle eine auf einige Jahre befristete Gastprofessur erhalten oder ordentlicher Professor werden. Von der Idee, den Stadtrat im Herbst erneut mit der Geldfrage zu beschäftigen, hält Hüsson nicht allzu viel, da die Ablehnung programmiert sei. Parallel zur MIT hatte auch die Bürgerstiftung begonnen, sich Gedanken um die Spenden-Akquise zu machen. Deren Mithilfe fände Hüsson nun "sehr begrüßenswert", ein Gespräch dazu hat aber noch nicht stattgefunden.

Falk betreut mehrere hundert Studenten und ist bei ihnen sehr beliebt. Am 22. September wollen sie in der Petruskirche in Rath ein Dankeschön-Konzert für die Sponsoren veranstalten.

(ujr)
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