Düsseldorf Neue Wege für Radfahrer

Düsseldorf · Gleich drei neue Routen im Stadtbezirk 7 könnten in näherer Zukunft für mehr Flexibilität, Fahrvergnügen und Sicherheit sorgen. Neben Gerresheim betreffen die Planungen auch Knittkuhl.

 Ein Radfahrer auf der Rampenstraße im Übergang zur Heyestraße in Gerresheim. Mehrere Radwege-Projekte sollen das Fahren angenehmer und sicherer machen.

Ein Radfahrer auf der Rampenstraße im Übergang zur Heyestraße in Gerresheim. Mehrere Radwege-Projekte sollen das Fahren angenehmer und sicherer machen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Radfahrer haben es im Stadtbezirk 7 (Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg, Hubbelrath, Knittkuhl) nicht immer leicht. Das liegt zum Beispiel daran, dass das Bergische Viertel nicht umsonst so heißt, und Zweiradfahrer daher so manche Steigung zu bewältigen haben. Ungeachtet dessen werden jetzt im Zuge der vielen Neubauvorhaben in und um Gerresheim auch die Radfahrer verstärkt in den Fokus genommen.

Entsprechend dem Masterplan für das Glasmacherviertel soll entlang der offengelegten Düssel ein Rad- und Gehweg angelegt werden, der dann mittels einer Brücke über die geplante Ortsumgehung Gerresheim und die Eisenbahnstrecke von Düsseldorf nach Erkrath an das südliche Radwegenetz angebunden wird. Ein genauer Gestaltungsentwurf wird jetzt, nach Verabschiedung des Bedarfsbeschlusses für die äußere Verkehrserschließung des Glasmacherviertels und die damit verbundene Bereitstellung der Planungsmittel, erarbeitet. Fest steht aber: Die Breite des Rad- und Gehweges auf der Brücke soll mindestens vier Meter betragen. Die Rampe wird zudem barrierefrei und voraussichtlich in Form einer Spindel erstellt. Ein Genehmigungsverfahren steht noch aus.

Ebenfalls interessant für den Stadtbezirk 7: Die weitere Planung des Radhauptnetzes für Düsseldorf sieht auch eine Radschnellwegverbindung nach Erkrath vor. Diese Route soll aus der Innenstadt über den Höherweg, parallel zur Eisenbahnstrecke von Düsseldorf nach Erkrath und dann weiter der L357 folgend nach Erkrath geführt werden. Im Bereich des Glasmacherviertels wurden dazu verschiedene Trassenvarianten untersucht. Die Stadt bevorzugt aber eine möglichst direkte und kreuzungsfreie Route. Diese könnte womöglich direkt am Gerresheimer Bahnhof vorbeiführen und im weiteren Verlauf der Straße Im Brühl folgen.

Ein möglicher Radschnellweg an ganz anderer Stelle im Stadtbezirk war Thema in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung. Die FDP hatte die Prüfung eines Radschnellweges von Knittkuhl bis zum Ratinger Weg beantragt. Der Weg solle nicht nur befestigt, sondern auch solargestützt beleuchtet sein und von Knittkuhl (In der Flieth) zum Pillebach und die Blanckertzstraße weiter zum Ratinger Weg mit Anschluss an die B7 unter Berücksichtigung einer nach Knittkuhl geplanten Schienenverbindung verlaufen. "Eine fahrradfreundliche Verbindung mit nur gemäßigten Steigungen durch ein schönes landschaftliches Gebiet wäre nicht für die Bürger im Osten des Stadtbezirks ein Gewinn. Zudem ist so auch eine Anbindung für Radfahrer an das gesamte Bergische Viertel gewährleistet", argumentierte Sönke Willms-Heyng.

Gab es prinzipiell gegen diesen Vorschlag keine Einwände, hatte die CDU Bedenken, da eine beleuchtete Strecke die Tiere stören könnte. Wolfram Müller-Gehl (Linke) warf die Frage auf, ob es wirklich sinnvoll sei, gleich einen Radschnellweg (Mindestbreite 4,50 Meter) zu fordern, der könnte in Verkehrsausschuss oder Rat auch ganz schnell wieder abgebügelt werden.

Beide Vorschläge fanden Einzug in die Beschlussfassung ("Prüfung unter Berücksichtigung des Tierschutzes", "ausreichend breiter Radweg"), die mehrheitlich angenommen wurde. Dass moderne Fahrräder auch ohne eine extra Beleuchtung am Wegesrand auskommen würden, davon ist Bezirksbürgermeister Karsten Kunert überzeugt: "Das hat mit den Funzeln früherer Tage nichts mehr zu tun."

(RP)
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