Düsseldorf Neue Partei Alfa auch in Düsseldorf

Düsseldorf · An der Spitze steht Unternehmensberater Karl Michael Fuhr.

 Karl Michael Fuhr will konservativ-liberale Politik anbieten.

Karl Michael Fuhr will konservativ-liberale Politik anbieten.

Foto: A. Bretz

Seit dem spektakulären Bruch zwischen Bernd Lucke und seiner damaligen Konkurrentin um die Führung der AfD (Alternative für Deutschland), Frauke Petry, ist es ruhig geworden um jene Lucke-Anhänger, die in der Alternative für Deutschland unakzeptable rechtsextreme Tendenzen sahen und diese Partei daher verließen. Wenig später gründete Lucke eine neue Partei - genannt Allianz für Fortschritt und Aufbruch, abgekürzt Alfa. Lucke tauchte häufiger in Talk-Shows auf, sonst gab es wenig Neues von dieser Partei. Aber nun, ein Jahr vor der NRW-Landtagswahl und der Wahl im Bund, will man sich eine kommunale Basis schaffen und gründet Ortsverbände - jetzt auch in Düsseldorf.

Mit rund 30 Gleichgesinnten habe man den Verband für Düsseldorf gegründet, sagt Karl Michael Fuhr (59). Der Jurist arbeitet als freiberuflicher Unternehmensberater und war bis vor wenigen Jahren in führenden Positionen in Unternehmen der Telekommunikations- und der Energiebranche tätig. In Düsseldorf lebt er seit über 30 Jahren, kennt die Stadt als Vater von vier Kindern und aus seiner Zeit in den genannten Unternehmen.

Fuhr, einst Mitglied der Jungen Union, bezeichnet sich selbst als langjährigen Wähler und Unterstützer der CDU. Aber die Politik Angela Merkels der letzten Jahre habe ihn mehr und mehr von der Union entfremdet, die Kanzlerin zeige nach seiner Ansicht keine Erfolge, kümmere sich zu viel um Außenpolitik, lasse aber im Land vieles schleifen. Der Energieexperte Fuhr sieht die abrupte Abkehr von der Kernenergie durch Merkel als falsch, hält die jüngste Rentenerhöhung für ein Wahlgeschenk der CDU, betrachtet die Flüchtlingspolitik ("Wir schaffen das!") mit Skepsis. Er sieht einen großen Bedarf an konservativ-liberaler Politik in der Mitte der Gesellschaft, und diesen Bedarf decke Alfa ab. Deren Politik werde sich eng am Bürger und dessen Wünschen orientieren, sagt Fuhr, man bevorzuge eine sehr direkte Demokratie mit starker Bürgerbeteiligung. Und dies vor allem auf kommunaler Ebene, dort werde Alfa die Nähe zum Bürger suchen. Zum Vorstand in Düsseldorf gehören außerdem noch Hartmut Conrath (Vize), Gregor Roman Loska (Schatzmeister), Kersten Stoertz und Emre Uysal.

Man plant, in allen Bundesländern zu den nächsten Wahlen anzutreten. In den Vorständen der jeweiligen Landesverbände gibt es jeweils ein Mitglied, das für Kommunalpolitik zuständig ist. Damit will man die Bedeutung signalisieren, die man der Politik auf kommunaler Ebene beimisst.

(RP)
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